Ex-Lufthansa-Chef Mayrhuber gestorben
FRANKFURT. Waizenkirchner richtete Flugkonzern international aus und war von 2003 bis 2010 Vorstandschef
Der frühere Chef der Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, ist gestorben. Der Waizenkirchner erlag am Samstag im Alter von 71 Jahren einer schweren Krankheit, wie das Unternehmen mitteilte.
Mayrhuber, Absolvent der HTL Steyr, arbeitete mehr als 45 Jahre für den Flugkonzern. Seine Laufbahn begann er 1970 als Triebwerksingenieur in Hamburg. Zuvor hatte er sich vergeblich als Pilot bei den damals noch eigenständigen Gesellschaften Lufthansa, Swiss und Austrian beworben.
Nach verschiedenen Leitungsaufgaben berief ihn der damalige Lufthansa-Chef Jürgen Weber Anfang der 1990er-Jahre in sein Sanierungsteam. Gemeinsam mit den späteren Vorstandsvorsitzenden Christoph Franz und Carsten Spohr brachte Mayrhuber die Fluglinie wieder auf Kurs.
2003 übernahm der Oberösterreicher den Chefposten von Weber. Unter seiner Führung richtete sich die Lufthansa international aus, dazu trugen Zukäufe der alleine nicht mehr überlebensfähigen Schweizer Fluggesellschaft Swiss, der Austrian Airlines und der belgischen Brussels Airlines bei. In Presseberichten hieß es damals, die Lufthansa wandle sich unter Mayrhubers Ägide "so radikal wie seit Jahren nicht mehr". Mayrhuber blieb bis zum Jahreswechsel 2010/11 an der Spitze, dann gab er den Chefposten an Franz weiter.
Musikliebhaber und Skifahrer
Dem Konzern blieb der als charmant, umgänglich und bodenständig beschriebene Manager als Aufsichtsratschef erhalten. 2013 trat er dieses Amt an – begleitet von Misstönen mancher Investoren, die sich daran störten, dass Mayrhuber auch in anderen Aufsichtsräten saß. Beim Halbleiter-Konzern Infineon etwa war er von 2011 bis 2018 Aufsichtsratschef. Bereits 2017 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen als Aufsichtsratsvorsitzender der Lufthansa zurück.
Abseits des Berufslebens interessierte sich der Waizenkirchner für klassische Musik, Architektur und Skifahren. Seiner Heimat blieb er stets verbunden: Nach seiner aktiven Zeit lebte er in Salzburg und auf einem Bauernhof. Auch bei Stammtischen im Stodertal war er oft anzutreffen. Mayrhuber hinterlässt seine Frau und drei Kinder.