Wichtigste Route auf den Montblanc ab nun mit Mindestausrüstung
SAINT-GERVAIS LES BAINS. Als Reaktion auf unvorsichtiges Verhalten mancher Gipfelstürmer am Montblanc hat ein französischer Bürgermeister eine Mindestausrüstung angeordnet.
Wer den höchsten Gipfel der Alpen (4.810 Meter) über den sogenannten Normalweg auf der Nordwestseite erklimmen will, muss laut einer Verordnung der Gemeinde Saint-Gervais-les-Bains künftig etwa Eispickel und Klettergurt dabei haben.
Auch eine warme Jacke, Steigeisen, Sonnencreme und GPS oder Kompass schreibt der am Donnerstag veröffentlichte Text vor. Wer auf der als Gouter-Route bekannten Strecke gegen die neuen Regeln verstößt, dem droht eine Strafe von 38 Euro. "Genug ist genug", teilte Bürgermeister Jean-Marc Peillex mit, der seit Jahren Aufstiegsversuche schlecht vorbereiteter Hobby-Bergsteiger kritisiert.
Er berichtete etwa von einem Mann, der sich mit Geländelauf-Ausrüstung an den Berg wagte. Am Montblanc kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken, in der Verordnung ist von etwa zehn Toten pro Jahr die Rede. Erst vergangene Woche hatte Peillex eine Familie kritisiert, die mit ihren erst neun Jahre alten Zwillingen auf den Montblanc gehen wollte. Auf mehr als 3.800 Metern Höhe seien die Eltern von der Bergwacht überzeugt worden, den Aufstieg abzubrechen.