"Sofar" in Linz: Volle Häuser bei Konzerten daheim
"Sofar" bringt seit einem Jahr mit Erfolg Musiker in Linzer Wohnungen, am 15. 2. wird gefeiert.
Wir wussten nicht, was passieren wird, ob es den Menschen gefallen wird oder nicht, aber es ist bisher extrem gut gelaufen", sagt Philip Burmester (30). Vor einem Jahr haben er und ein Team von 14 Freiwilligen die Konzertreihe "Sofar – Songs from a room" nach Linz geholt. Ein Projekt, das am 15. Februar gefeiert wird (mehr unten) und bis heute noch vor jeder Show wie eine Gleichung voller Unbekannter anmutet.
Denn fix ist für die Besucher lang nur wenig: das Datum und dass das Konzert irgendwo in Linz stattfinden wird. 120 Interessierte können sich für jeden Gig anmelden, eine Person darf mitgenommen werden. Wohin? Das wird erst einen Tag vorher bekannt gegeben. Was gespielt wird? Erst am Veranstaltungsort. Dabei handelt es sich um keine Bar oder Bühne, sondern meistens um Wohnungen von Linzern, die in ihr Zuhause das Remmidemmi einziehen lassen. "Dass Menschen ihre eigenen vier Wände oder sogar ihr Atelier zur Verfügung stellen, ist natürlich etwas Außergewöhnliches. Wir wissen auch nie genau, was uns erwartet", sagt Burmester.
So sah er die typische Studenten-WG zur Bühne werden, eine Autoreifenwerkstatt, ein Dach der FH Linz und "durchgestylte Wohnungen von Designerinnen oder eines Top-Managers, mit einem Wohnzimmer von sicher 40 Quadratmetern". Eine Größe, mit der sich etwas anfangen lässt. Denn wer gesehen hat, mit wie viel Sack und Pack motivierte Musiker anreisen, weiß: Obacht, es geht um jeden Zentimeter. So legt das Team viel Umsicht an den Tag, ihren Bands passende Spielplätze zu bieten. Vor allem, weil meistens drei Gruppen auftreten. Die Band "Catastrophe & Cure" reiste mit dem Tourbus an. "Sie dachten wohl, sie spielen auf einer größeren Bühne, die Musiker kamen mit Rollkoffern. Es war dann schon ein Abenteuer für sie, das Wohnzimmer war mit 30 Quadratmetern doch nicht sehr groß. Es war sehr gemütlich." Denn es wurde schnell sehr voll, wie jede der Shows, die bei freiem Eintritt und 30 Gruppen knapp 800 Menschen angelockt haben. Ein Drittel der Musiker kam aus Oberösterreich, der Rest von überall her – von Schweden bis Kanada. "Es bewerben sich in der Regel auch sehr viele Künstler, teils kommen wir beim Bearbeiten gar nicht hinterher. Rock, Pop, Electro, Hip- Hop – jede Richtung hat bei uns ein Zuhause. Bis auf Kammermusik oder Metal hatten wir auch fast alles."
Geburtstagsshow: 15. 2., 18.30 Uhr, Deep Space des AEC in Linz, mit Studenten der Bruckner Uni und Visual Artist, Anm. (bis 10. 2.) und Info: www.sofarsounds.com