Stirbt unsere Mundart aus?
Immer mehr Germanismen und Anglizismen kommen über Fernsehen, Bücher und Internet zu uns, vor allem die Jugend nimmt diese auf. Müssen wir Angst um unsere Mundart haben?
Ich habe mich schon mehr als einmal gewundert, als ich (Volksschul-)Kinder von Freunden und Bekannten so richtig piefkenesisch sprechen hörte. Fast so, als würden sie gerade dabei sein, eine ARD-Nachrichtensendung zu moderieren. Kein Funken von Mundart, obwohl die Eltern so richtig oberösterreichisch reden.
Es scheint, als würde der Dialekt rapide verschwinden. Während Schulkinder perfektes Hochdeutsch sprechen, neigen junge Erwachsene zu „Denglisch“, einer abenteuerlichen Mischung aus Deutsch und Englisch. „Alles easy going, Mama. Wir sind beim Learning“, sagen die Kinder – und ich bin mir ziemlich sicher: Da vertschüsst sich gerade unsere Mundart. Auf Wiedersehen, servus, pfiat di Gott, ciao und good-bye.
Sprachpurismus, also das Bestreben, die Sprache von Fremdwörtern freizuhalten, gab es immer. Und doch wanderten unzählige Wörter aus allen Ländern in unserer Standardsprache ein – wenn Sie die OÖN-Kolumne „Sag ámoi“ verfolgen, wissen Sie das.
Freilich verschwinden punktuell Wörter, der technische Fortschritt macht den „Leiterwagen“ obsolet, und dazu alle Begriffe, die dessen Einzelteile beschreiben. Aber die Mundart stirbt deswegen nicht. Die Sehnsucht nach Identität – und das ist unser Dialekt – treibt immer mehr Menschen dazu, diese Schätze der Alten zu heben (Tipp: Fragen Sie Ihre Eltern und Großeltern).
Übrigens: Anglizismen können auch dienlich sein, siehe Powernap: „nap“ kommt von „napfitzen“, also ein kürzeres Schläfchen.
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Es ist nicht schade drum. In einer globalisierten Welt erscheint es lächerlich, daß jedes Kuhdorf seine eigenen Begriffe kultiviert.
Wichtiger wäre der korrekte Umgang mit der Sprache in Wort und Schrift plus 2-3 Fremdsprachen !