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Zucker: Der Feind in meinem Körper?

31. Juli 2019, 00:04 Uhr
Süßigkeiten sollte man nur selten genießen. Bild: colourbox.de

Glukose ist einer der wichtigsten Treibstoffe, besonders für das Gehirn.

"Zucker ist per se nicht schädlich und schon gar kein Gift, wie oft in den Medien suggeriert wird", sagt Primar Martin Clodi, Facharzt für Innere Medizin bei den Barmherzigen Brüdern Linz. Doch wie immer kommt es auf die Menge an. "Ohne Glukose könnte der Mensch nicht überleben, sie ist der wichtigste Energielieferant. Wir brauchen sie zum Atmen, Denken, Laufen oder Lachen", so der Internist. Allein das Gehirn verbrennt rund 140 Gramm Glukose am Tag. Und sowohl Hirnzellen als auch rote Blutkörperchen akzeptieren nur diesen Treibstoff. Selbst in der Photosynthese entsteht aus CO2 und Wasser als Energielieferant Zucker.

"Es gibt auch keinen bösen Zucker. Das Problem ist, dass er uns gut schmeckt, wir uns in der Wohlstandsgesellschaft von Kindheit an daran gewöhnt haben und einfach zu viel davon konsumieren. Von Bedeutung sind Menge und Anzahl der Kalorien."

Körper kann Glukose herstellen

Zwischen 150 und 300 Gramm Glukose braucht unser Körper an einem normalen Tag. Verzehren wir mehr, wird die überschüssige Energie in Form von Fett gespeichert. Damit der Körper richtig funktioniert, benötigt er den Zucker aber nicht in Reinform. Der Organismus ist in der Lage, Glukose aus bestimmten Ausgangsprodukten selbst herzustellen. Meist kommt Zucker in Form von Polysacchariden vor und wird über verschiedene Lebensmittel, etwa Brot, Nudeln oder Kartoffeln, aufgenommen. Diese Polysaccharide werden dann in Einfachzucker gespalten. Wird aber zu viel davon konsumiert, führt das über kurz oder lang zu Übergewicht mit all seinen Folgen: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes & Co. "Diabetes bekommt man allerdings nicht vom Zucker selbst. Die genetisch festgelegte Krankheit bricht aber früher aus, wenn man sich falsch ernährt, dadurch übergewichtig wird."

In Österreich sind 3,4 Millionen Menschen übergewichtig oder adipös. Mit 33 Prozent liegen die Kinder nur knapp hinter den Erwachsenen (41 Prozent), doch sie holen auf. Eine der Ursachen sieht Primar Clodi neben mangelnder Bewegung im Konsum von Lebensmitteln mit verstecktem Zucker. Vor allem Fastfood, Fertigprodukte und Säfte sind heimliche Zuckerbomben. "Um für alle einen Benefit zu erlangen, ist es notwendig, generell den Zuckergehalt der Nahrungsmittel, insbesondere bei den Säften, zu reduzieren", so der Diabetologe und Vorsitzende des Leitlinienausschusses der Österreichischen Diabetesgesellschaft. Das bedeutet nicht, dass diese Nahrungsmittel generell schlecht seien. "Ein gezuckertes Getränk allein ist nicht gesundheitsschädlich, die Menge macht es."

Warnung vor Süßstoffen

Die Empfehlung der Nahrungsmittelindustrie, auf Zuckerersatzstoffe umzusteigen, betrachtet der Mediziner mit Skepsis. "Diabetiker-Produkte enthalten zwar nur Süßstoff, dafür aber viele Kalorien durch Fett. Bei Zuckerersatzstoffen lässt sich kein positiver Effekt auf den Körper nachweisen." Auch den Rat, fünf Stück Obst am Tag zu essen, kann Primar Clodi für Patienten mit Diabetes so nicht geben: "Obst enthält viel Glukose und Fruktose, ich rate zu zwei Stück am Tag."

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4  Kommentare
4  Kommentare
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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 02.08.2019 09:17

Die Aussage, Zucker wäre nicht schlecht ist zwar nicht ganz falsch aber doch irreführend.
Sämtliche pflanzliche Nahrungsmittel enthalten ausreichend Kohlehydrate, die vom Darm in die benötigten Einfachzucker zerlegt werden.
Pflanzliche Nahrungmittel liefern außer Zucker auch die für die Verdauung und den Stoffwechsel benötigten Mikronährstoffe.
Purer Zucker enthält (fast) keine Mikronährstoffe. Somit verstärkt jeder zusätzlicher Verzehr an Zucker den Mangel an Mikronährstoffen wodurch der Stoffwechsel entgleist. Es treten Entzündungen auf und die Zivilisationskrankheiten nehmen ihren Lauf.
Daraus resultiert: Jeder der Nahrung zugesetzter oder gar isoliert verzehrter Zucker ist gesundheitsschädlich!!!!!!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 05.08.2019 17:50

Es wird empfohlen, täglich 2 Stück Obst + 3 kleine Portionen Gemüse zu essen. Da sind genug Mikronährstoffe und auch Ballaststoffe drinnen, die den Darmbakterien als Nahrung dienen. Wenn jemand noch 1 Liter Limonade täglich trinkt, ändert das an den Mikronährstoffen und an den Ballaststoffen nichts. Allerdings sind das 400 kcal täglich mehr in der Energiebilanz, und dort ist der Fehler begraben.

Weiters fördert der überhöhte Zuckerkonsum noch die Candida Pilze im Darm, diese sind im Übermaß schädlich.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 31.07.2019 08:19

Es gibt noch eine Theorie, wonach bestimmte Darmbakterien die Diabetes Typ 2 fördern. Das sind Bacteroides vulgatus, Bacteroides dorei, Prevotella copri,...
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Aber diese Darmbakterien werden durch fettes Essen gefördert und vermehren sich. Somit läuft es auf dasselbe hinaus - es ist die Überernährung als Ursache für Diabetes.
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https://lactobacto.com/tag/bacteroides-vulgatus/

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 31.07.2019 08:10

Volle Zustimmung !

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