Sport als Risiko: Deutlich mehr Freizeitunfälle
Fast sieben Menschen sterben in Österreich jeden Tag durchschnittlich bei Unfällen, die im Haushalt, in der Freizeit, der Arbeit oder im Verkehr passieren.
2017 waren es insgesamt 2504 Tote. 784.300 Personen wurden bei Unfällen verletzt. Drei Viertel der tödlichen Unfälle ereigneten sich in der Freizeit oder im Haushalt, sagte Elisabeth Stadler, Vizepräsidentin des Roten Kreuzes, bei einer Pressekonferenz in Wien. "Das ist ein markanter Anstieg", sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Grund sei das veränderte Freizeitverhalten: "Früher ruhte man sich aus, heute sucht man den sportlichen Ausgleich." Zudem würden immer mehr Österreicher Risikosportarten ausüben.
E-Bikes: Sturzgefahr
Die Hauptunfallrisikogruppen der Zukunft sind Senioren und Kinder. Bei der Generation 65 plus sind die Unfallbereiche primär der Haushalt, gefolgt von der Freizeit durch die vermehrte Ausübung sportlicher Aktivitäten wie Wandern oder E-Biken. Das höchste Risiko, zu verunfallen, haben künftig Frauen ab 65 Jahren. "Wir Menschen werden immer älter, außerdem nehmen Volkskrankheiten wie Osteoporose stark zu", analysierte Thann. Bewegungsmangel und falsche Ernährung tragen weiters zur erhöhten Gefahr bei.
Bei Kindern rechnet das KFV mit keinem Rückgang der Unfallzahlen. Als Grund nannte der KFV-Chef unter anderem das "Bewegungsverhalten der Smartphone-Generation". Viele Kinder schaffen heute einfache Dinge nicht mehr, wie das Balancieren auf einem Bein. "Sie verbringen ihre Freizeit lieber vor diversten Bildschirmen."