Musik zum Advent: Tanz mit Paulinko
Das 18. Fenster im Adventkalender ist offen und gibt Paulinko die Möglichkeit, sich vor der Neuen Deutschen Welle zu verbeugen.
Es wäre ihr eigentlich scheißegal, wenn ein Komet auf der Welt einschlägt, und macht damit unmissverständlich klar, dass es in Zeiten von Klimawandel, Krieg und Pandemie schon schwierig ist, als junger Mensch nicht zu verzweifeln. Und dann kommt da auch noch die Zukunftsangst und die Liebe dazu. Letztere ohnedies eines der großen Rätsel der Menschheit. Wir können nicht ohne und manchmal auch nicht mit Liebe sein.
Paulinko ist das Projekt der Musikerin Anna Pauline Kohn aus Essen, die mit der EP "Komet" den Nerv der jungen Generation trifft und den Älteren in ihrem Sound an die seligen Momente der Neuen Deutschen Welle in den 1980er Jahren weckt, als die Baby Boomer von heute die Jugend von damals waren.
Nena in ihren jungen Jahren lässt grüßen ("Rummelplatz"), auf "Gift" könnten auch die Humpe-Schwestern ihren Einfluss geltend gemacht haben, wenn Paulinko in aller Ruhe darüber doziert, wie es ist, wenn sich die Leere in einem breit macht und im dunklen Zimmer die Zukunft keinen Hoffnungsschimmer bereit hält. "Immer wenn du kraftlos am Boden liegst, dann merkst du, wer du bist. Du bist Gift."
Aber es breitet sich nicht nur die Dunkelheit aus, es gibt auch die hellen Momente. So wird "Bis die Sonne aufwacht" im Retro-Synthie-Pop-Sound, der auch in den 1980er Jahren viele Anhänger gefunden hat, zum versöhnlichen Ende einer EP, die Spaß macht und auch Platz hat für die Nachdenklichkeit. Denn das darf schon auch erlaubt sein.
Paulinko "Komet EP" (k22 music)