Klassik Kopfhörer
Peter Walchshäusl, Elisabeth Leonskaja, Daniel Auner
Frisch und anders
Meint man doch, zu Haydn nichts mehr Neues sagen zu können. Falsch es geht doch, und es muss nicht unbedingt ein arrivierter Star-Künstler sein. Der Passauer Pianist Peter Walchshäusl präsentiert sechs späte Sonaten, in denen Haydn schon deutlich vorausschaut, ja schon manchmal fast romantische Klänge erkennen lässt. Und genau hier setzt Walchshäusl an und gibt der scheinbar nüchtern ernsten Klassik Leidenschaft und verdeutlicht damit, welch visionäre Züge Haydns Musik aufweist. Aber es kommen auch technische Brillanz und subtiler Witz nicht zu kurz. (audiano records aur 003)
OÖN Bewertung:
Abgeklärt
Ganz anders Elisabeth Leonskajas neue Beethoven-Aufnahme, die sich auf die letzten drei Sonaten konzentriert. Sie nimmt sich Zeit, diese Musik in allen Dimensionen auszuloten und dabei klanglich beinahe revolutionär darzustellen. Dabei hilft ein Steinway aus dem Jahr 1901, der eine ganz andere Weichheit und Anschlagskultur ermöglicht und ihre ganz große Stärke, das gesangsähnliche Phrasieren von Melodien besonders herausstreicht. Hier geht es nicht um technische Pianistik, sondern um fein nuanciertes Charakterspiel. Obendrein bestens auf die Scheibe gebannt von den Musikpuristen von Dabringhaus und Grimm. (MDG 943 1622-6)
OÖN Bewertung:
Virtuos, aber ...
Der Wiener Geiger Daniel Auner hat das Zeug zum großen Musiker, verfügt er doch über eine stupende Technik, die ihm genügend Spielraum für die Interpretationen gibt. Und die sind phänomenal anders, zumal er auf seiner Debüt-CD „Caprice Viennois“ geigerische Bravourstücke von Kreissler, Paganini Ysaÿe, und Sarasate spielt. Aber eben so, dass nicht bloß das virtuose Spiel spürbar wird, sondern auch die Qualität dieser Stücke erlebbar wird. Keine seelenleere Technikstudien, sondern romantische Leidenschaft pur. (Gramola 98885)
OÖN Bewertung: