Wirbelnde Hände und tanzende Schlägel
Diesmal meinte es der Wettergott gut mit den LIVA-Serenaden, und der Abend mit dem Wave Quartet konnte am Dienstag mit Ausnahme einiger Tropfen in der Pause im malerischen Landhaushof stattfinden.
Auf der anderen Seite trübte ein Bandscheibenvorfall die Einsatzfähigkeit von Emiko Uchiyama, sodass kurzerhand das Programm auf den Kopf gestellt werden musste – aber keinesfalls zum künstlerischen Nachteil. So gestaltete Ausnahme-Percussionist Christoph Sietzen, der mit 22 Jahren an der Musikuni Wien zu unterrichten begann und Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs sowie Rising Star der European Concert Hall Organisation ist, den ersten Teil mit Marimba-Musik – "The Cloth" von Ivan Boumans, "Merlin" von Andrew Thomas und seine Bearbeitung von "For Anna Maria" von Arvo Pärt. Den fulminanten Schlusspunkt setzte er mit einem Schlagwerk-Klassiker: "Rebond B" von Iannis Xenakis. Fasziniert war das Publikum auch, weil ohne Noten gespielt wurde. Aber wie soll man es bei höchst angestrengter Aktion des Körpers noch schaffen, umzublättern?
Alles gegeben
Nach der Pause dann ein Ausschnitt aus dem ursprünglichen Programm, und zu Sietzen gesellten sich sein Lehrer Bogdan Bacanu, Vladi Petrov und die eingeschränkte, aber alles gebende Uchiyama. Nach zwei Tänzen – Piazzollas "La muerte del ángel" und "Danza non Danza" des deutschen Komponisten Reentko – präsentierte das Wave Quartet das "Gotan Concerto" von Séjourné, der dieses Werk für das Linzer Ensemble geschrieben hat, was bei der Virtuosität auch zu spüren war.
Fazit: Wenn auch anders als geplant war dieser Abend ein voller Erfolg. Er bescherte dem Publikum einen faszinierenden Einblick in Möglichkeiten, Klangvielfalt und Virtuosität von Schlagwerkmusik.