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Steuerverschwendungen als Quotenhit

Von Barbara Eidenberger, 06. Juni 2016, 14:30 Uhr
Seberg, Fleischhacker und Roubinek Bild: Puls4

Auf Puls4 läuft Dienstag Abend die letzte Sendung der dritten Staffel von "Bist Du deppert!". Dass das Erfolgsformat im Herbst fortgesetzt wird, steht bereits fest.

Der Name ist bei dieser Sendung Programm. "Bist Du deppert!" fragt sich der Zuschauer, wenn von Steuerverschwendungen in Millionenhöhe und zwar finanziell weniger gewichtigen, dafür umso ärgerlicheren kleineren "Unstimmigkeiten" berichtet wird. Präsentiert werden die Absurditäten von Comendians und Kabarettisten. Eine Art Galgenhumor? "Ja, so könnte man es sehen. Weil eigentlich hat man nur zwei Möglichkeiten, mit diesen Verschwendungen umzugehen: Entweder man flippt aus oder man nimmt es mit Humor", sagt Moderator Gerald Fleischhacker. Beim Sendungskonzept für "Bist Du deppert!" hat man sich für Letzteres entschieden. Auch weil die humorvolle Aufbereitung hilft, die oft komplizierten Sachverhalte zu vermitteln. "So erreichen wir auch mehr Menschen, als durch einen trockenen Bericht", ist Fleischhacker überzeugt.

Viele, viele Vizebürgermeister

Trotzdem kann es passieren, dass selbst dem Moderator das Lachen im Halse steckenbleibt. Die drei Vizebürgermeister in Linz, Wels und Steyr waren so ein Fall (siehe Fällebeschreibung unten). "Die Stellungnahmen haben gezeigt, dass einige der politischen Vertreter gar nicht verstanden haben, warum das problematisch ist". Nachdem das Thema aber an die Öffentlichkeit gelangte und auch von den NEOs aufgegiffen wurde, rang man sich schließlich doch dazu durch, Einsparungen anzukündigen - allerdings erst nach der nächsten Wahl (nachrichten.at berichtete).

Roubinek als die drei Vizebürgermeister Bild: Puls4

 

Die Informationen bekommt die Redaktion zu einem großen Teil von den Zuschauern oder anonym über die Homepage: "Da ist auch viel Vernaderung dabei. Oder persönliche Bewertungen, wie ein Kunstwerk das gefördert wurde aber einem nicht gefällt." Grundsätzlich wird aber jedem Hinweis nachgegangen. Zweite wichtige Informationsquelle sind der Rechnungshof und die Landesrechnungshöfe. "Ich habe mir eh schon gedacht, ich bewerbe mich jetzt für den Posten als Präsident, dann hatten wir die Infos gleich direkt", lacht Fleischhacker. Außerdem hätte man einiges gemeinsam: "Denen geht es wie uns, die können nur aufzeigen und hoffen, dass sich was ändern."

10,8 Prozent Marktanteil

Ins Fernsehen schaffen es nur vergleichsweise wenig Fälle. Das Team von Dossier.at recherchiert und holt auch Stellungnahmen ein - sofern dazu jemand bereit ist. "Da zeigt sich schon, je mehr Reichweite die Sendung bekommt, desto mehr Stellungnahmen bekommen wir auch", sagt Fleischhacker. Und mit dieser Reichweite - beziehungsweise Quote - ist man sehr zufrieden. Die erste Staffel erreichte einen durchschnittlichen Marktanteil von 7,1 Prozent und eine durchschnittliche Reichweite von 137.700 Zuschauern. Im Schnitt erzielte die zweite Staffel von "Bist Du deppert!" einen Marktanteil von 10,3 Prozent und eine durchschnittliche Reichweite von 216.700 Zusehern. Und auch in der dritten Staffel ging es wieder bergauf. Die bisher erfolgreichste Folge war Sendung 4 mit einem Marktanteil von 10,8 Prozent und einer Durchschnittsreichweite von 204.000 Zusehern.

Seberg vor dem Welios Bild: Puls4

Nach den dritten Vizebürgermeistern und dem Fass ohne Förderboden, dem Welser Welios, wird auch in der Sendung am Dienstag ein Fall aus Oberösterreich thematisiert: Die Inseratengebarung von Österreichs letzter Parteizeitung, dem "Neuen Volksblatt".

<< Zur Facebook-Seite von "Bist Du deppert!" >>

Die Fälle aus Oberösterreich:

„Welios“, präsentiert von Gregor Seberg, Ausstrahlung am 3. Mai 2016

Das Science Center „Welios“ in Wels lockt weit weniger Besucher an, als ursprünglich angenommen, die Stadt Wels musste deshalb seit der Eröffnung im Jahr 2011 mehrere Millionen Euro an Subventionen nachschießen – und auch künftig wird das „Welios” jährlich Förderungen von bis zu einer Million Euro benötigen. Dabei hatten Verantwortliche der Stadt Wels und des Landes Oberösterreich während der Planung vereinbart, dass das Projekt kostendeckend betrieben werden müsse. Doch dabei gingen sie von völlig überhöhten Prognosen zu den Besucherzahlen aus und ignorierten die schwierige Konkurrenzsituation:  Das Projekt wurde trotz ähnlicher, bereits bestehender Projekte, wie das technische Museum in Wien oder die Ars Electronica in Linz, umgesetzt. Das Science Center kostete bis heute 21,34 Millionen Euro Steuergeld.

 

Die drei Vizebürgermeister, präsentiert von Gregor Seberg und Rudi Roubinek, Ausstrahlung am 10. Mai 2016

Oberösterreich und Niederösterreich sind die einzigen Bundesländer in denen drei Vize-Bürgermeister möglich sind. Doch in den großen Städten in Niederösterreich wird diese Möglichkeit nicht genutzt.

Linz, Wels und Steyr verfügen über jeweils drei Vizebürgermeister. Berechnet man die Kosten, die dadurch entstehen, ergeben sich folgende Summen:

Ein dritter Vizebürgermeister in Linz auf sechs Jahre gewählt: 1.094.470,44 Euro

Ein dritter Vizebürgermeister in Steyr auf sechs Jahre: 839.093,64 Euro

Ein dritter Vizebürgermeister in Wels, auch auf sechs Jahre: 875.575,68 Euro

Die vielen Vizebürgermeister kosten die SteuerzahlerInnen also in Summe 3.809.139,76 Euro.

 

Neues Volksblatt, präsentiert von Reinhard Nowak, Ausstrahlung 7. Juni

Die Tageszeitung „Neues Volksblatt“ ist die letzte Parteitageszeitung Österreichs. Seit 1971 steht sie im Eigentum der Oberösterreichischen Volkspartei, die wiederum seit Jahrzehnten das Land Oberösterreich regiert. Just jenes Land, das stark im „Neuen Volksblatt“ Inserate schaltet: Seit Juli 2012 hat das Land Oberösterreich gemeinsam mit seinen landeseigenen Unternehmen für rund  1,83 Millionen Euro im „Volksblatt“ inseriert. Diese Ausgaben fallen vor allem dann ins Gewicht, wenn man die niedrige Druckauflage des „Volksblatts“ von geschätzten 19.000 Stück heranzieht. Für das Jahr 2014 bedeutet das: Jede Ausgabe des „Volksblatts“ sponserte das Land mit  5,8 Cent.

 

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13  Kommentare
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Qwertz1 (1.350 Kommentare)
am 14.12.2016 22:22

next: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Betonbunker-gegen-die-Plagegeister;art68,2426879

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 07.06.2016 21:37

Die ÖVP fördert mit Steuergeld die "Bauernzeitung" und das nicht zu knapp.

Aber welcher Steuerzahler, und da gehören ja die Bauern nicht dazu, interessiert sich für die Ferkelbörse, für Getreidepreise etc.

Also wiederum Parteienförderung durch die Hintertür.

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 07.06.2016 13:15

Die gleiche Sendung lauf auf RTL sehr erfolgreich .
Nur die verschwendeten Beträge sind WESENTLICH HÖHER !

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( Kommentare)
am 07.06.2016 09:28

in unsrer Siedlung auch "bist du deppad" *ggg*! Seit Jahren auf Betreiben eines zugezogenen Facharztes Lärmmessungen (ohne bish.Erfolg!)- d.Bürgermeister hat in genau DER Siedlung 2 Firmen mit Kundenverkehr genehmigt,obwohl in Wohngebiet verboten- die Firmen samt Anlieferung u.Kundenverkehr stören Hr.DR. aber nicht,weil Freundeskreis v.DR. - Schilda lässt grüssen...

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Ayakulik (417 Kommentare)
am 06.06.2016 20:40

Etwas zur Sendung, ich finde sie Super aber man sieht ja schon bei den Postings das Geld ausgeben das man nicht hat immer noch populär ist. Übrigens glaube ich nicht das sich die Welser Kopftuchträger für ein Museum oder Oper oder Österreichische Kultur usw. interessieren. Österreicher sind ja in Wels Mangelware

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 06.06.2016 19:52

Das Welios mit dem Ars Electronica Center auf eine Stufe zu stellen, wird aber weder dem AEC noch dem Welios gerecht. Beide haben eine ganz andere Zielsetzung und die Ähnlichkeit ist dann schon sehr beschränkt. Zumal ich ehrlich gesagt, wenn es in Richtung technisches naturwissenschaftliches Museum geht, dem Welios bei weitem den Vorzug gegenüber dem AEC gebe, von dem ich bei einigen Besuchen eher enttäuscht war.
Das technische Museum in Wien ist zu weit weg.

Das dem Welios die Kosten davon gallopieren ist natürlich ärgerlich, dann an und für sich ist das Welios ein gutes Museum, das sich mehr Besucher verdient hätte.

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kana (1.784 Kommentare)
am 06.06.2016 19:35

Und wo sieht man das Neue Volksblatt liegen. Auf Gemeindeämtern und Parteifunktionären. Deshalb laufen auch vielen von denen mit einem schwarzen Brett vor den Augen herum! Also deutsch ausgedrückt, sie sehen nur das positive der schwarzen und das negative der anderen Parteien.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 06.06.2016 17:19

wenns nicht so traurig wäre , jeder ahnt es doch was bringts? nichts - die Verantwortlichen haben Narrenfreiheit!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 06.06.2016 14:37

Sehr geehrte Frau R. Eidenberger: Die letzte Parteizeitung von O.Ö. heisst meines Wissens nach schon "Neues Volksblatt" und nicht "Neuer Volksplatz" (das weiss ich, obwohl ich solche Partei-Machwerke gar nicht lese).

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( Kommentare)
am 06.06.2016 14:44

Ist, glaube ich, unter Tippfehler einzuordnen.

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eiba (37 Kommentare)
am 06.06.2016 14:45

Ich weiß zwar nicht, was die Abkürzung R. bedeutet, fühle mich natürlich trotzdem angesprochen. Und ich danke herzlichst für den Hinweis. Vertippt gilt in so einem Fall leider nicht als Ausrede zwinkern

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 06.06.2016 14:53

@eiba: Frau Eidenberger, das "R" war von mir für "Redakteurin" gedacht.

Ihren Herrn Chefredakteur Mandlbauer z.B. kürzen viele Poster manchmal mit CR Mandlbauer ab.

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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 06.06.2016 20:59

haspe1

Ein haspe1 liest natürlich nicht das "Neue Volksblatt", er hat sicher ein Abo von Publizistische Organen der FPÖ wie

Neue Freie Zeitung
FPÖ TV
Salzburger Volksblatt, mittlerweile eingestellte Parteizeitung der FPÖ

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