Österreicher essen noch immer dreimal mehr Fleisch, als Experten empfehlen

Der Fleischkonsum in Österreich sinkt langsam, aber sicher: Wurden 2007 noch 66,8 Kilogramm pro Kopf und Jahr verspeist, waren es 2017 nur noch 63,4. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Schweinefleisch, während Rind- und Kalbfleisch stagnieren und es beim Geflügel einen leichten Zuwachs gibt, besagt eine GfK-Umfrage. Insgesamt gehe der Trend zu mehr Qualität statt Quantität, sagt Manuela Schürr, Sprecherin der AgrarMarkt Austria (AMA).

Obwohl der Fleischkonsum leicht abnimmt, werden laut Österreichischem Ernährungsbericht die empfohlenen drei Portionen pro Woche von beiden Geschlechtern weiterhin deutlich übertroffen: Männer verspeisen 900 bis 1320 Gramm Fleisch und Fleischprodukte pro Woche und überschreiten die empfohlene Menge von maximal 300 bis 450 Gramm um das Dreifache. Frauen liegen mit 483 bis 546 Gramm ebenfalls über den Empfehlungen.

Den Fleischkonsum der Österreicher will die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF mit einem neuen Ratgeber in nachhaltigere Bahnen lenken, denn immerhin sei ein Viertel des ökologischen Fußabdruckes auf die Ernährung zurückzuführen. Und die Produktion von Fleisch schade nicht nur der Umwelt: "Wenn man Fleisch reduziert, dann geht es auch um die Gesundheit", nannte Thomas Lindenthal von der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) einen weiteren Grund, den Fleischkonsum mindestens um die Hälfte zu reduzieren.

Weniger, aber besseres Fleisch ist die Devise. Sechs Kriterien wie Klima, Antibiotika oder Tierwohl sollen die Konsumenten beim Einkauf unterstützen.

 

WWF-Ratgeber online unter fleisch-ist-uns-nicht-wurscht.at