Fahrzeugproduktion in Graz holte Stillstand im Frühling teils auf
GRAZ. Magna Steyr baut derzeit fünf Fahrzeugmodelle in der Steiermark, ab 2022 kommt der neu entwickelte Fisker dazu.
"Sehr erfolgreich" sei das Jahr für Magna Steyr zu Ende gegangen, sagte Frank Klein, der Chef über den Grazer Fahrzeugbau und weitere 13 Entwicklungsstandorte des Magna-Konzerns. Tatsächlich wurden die 2019er-Zahlen nicht erreicht, aber trotz Corona seien alle Kundenprojekte zufriedenstellend abgearbeitet worden.
Zwischen vier und neun Wochen sind die einzelnen Produktionsbänder im Frühling gestanden. Im zweiten Halbjahr konnte aber einiges aufgeholt werden. Vor allem das vierte Quartal sei sehr gut gelaufen. Schon im dritten Quartal war Magna Steyr die erfolgreichste Sparte des Magna-Konzerns.
8000 Mitarbeiter fertigen in Graz fünf verschiedene Fahrzeugmodelle – von der Mercedes-G-Klasse über die BMW-5er-Limousine, die Jaguarmodelle E-Pace und I-Pace bis zum sportlichen Toyota Supra. Die Kapazität des Werks liegt bei bis zu 200.000 Fahrzeugen pro Jahr. Diese wurde im Vorjahr bei Weitem nicht erreicht. 3,7 Millionen Fahrzeuge wurden für zehn Automobil-Konzerne in dem Werk in Graz von Magna Steyr montiert.
In einem virtuellen Pressegespräch zeigte sich Klein zuversichtlich, dass Magna Steyr bei etlichen Zukunftsprojekten der Fahrzeugindustrie eine Schlüsselrolle spielen werde. Im Entwicklungsbereich werden gemeinsam mit oder für Kunden Fahrzeuge vom Design über Prototypen bis zur Produktionsreife gebracht. Der rein elektrische Fisker Ocean wird ab dem vierten Quartal 2022 in Graz vom Band laufen.
Fast die Hälfte des Entwicklungsumsatzes erfolge für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge. In dem Bereich komme ein großer Umsatzanteil bereits von Kunden, die keine traditionellen Autobauer sind – etwa Sony.
Sony darf Klein nennen, weil auf der Technikmesse CES ein von Magna Steyr gebauter erster fahrtauglicher Prototyp vorgestellt wurde. Ob es auch Kontakte zu Apple gibt, darf Klein nicht sagen.
Der gebürtige Deutsche, der lange bei Mercedes war und 2019 die Produktionsleitung übernommen hatte, folgte im Vorjahr dem jetzigen Magna-Europachef Günther Apfalter als Geschäftsführer von Magna Steyr. Klein sagt nur, das Unternehmen sei bereit, in Kalifornien eine Fahrzeugfabrik hochzuziehen – sobald es Aufträge von zwei Kunden gäbe. (sib)