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Schönfelder: "Ich war ein sehr riskanter Anleger"

Von Susanne Dickstein, 08. Februar 2019, 00:04 Uhr
Rainer Schönfelder Bild: (Privat)

Ex-Skirennläufer Rainer Schönfelder hätte beinahe sein Elternhaus verzockt. Immobilien bilden heute das Schwergewicht in seinem Portfolio. Mit Hermann Maier betreibt der Investor eine Hotelkette.

Die Ski-Weltmeisterschaften sind in vollem Gange. Wie reich können Skirennfahrer werden?

Schönfelder: Das hängt von der Definition von „reich“ ab. Wenn man im Skifahren oft auf dem Podest ist, wo es gutes Geld zu verdienen gibt, kann man sich schon eine super Basis aufbauen. Nach dem Podest schaut es gleich wieder anders aus.

Anders gesagt – ein Großteil bleibt finanziell auf der Strecke.

In Österreich sind Skifahrer schon gut versorgt. Mit dem ÖSV gibt es ein super System. Viele sind bei der Exekutive und damit sozialversichert. Und steuerlich sind sie durch den Sportlererlass gut bedient. Wenn man unter den Top-30 mitfährt, ist es sicher ein super Job. Aber dass Skifahrer nach Karriereende mit 35 nichts mehr tun müssen, das wird nur wenigen vorbehalten bleiben.

Die Butter auf dem Brot ist für Sportler die Eigenvermarktung. Wie unabhängig sind sie?

Grundsätzlich ist ihnen das freigestellt. Auch ich habe mich in vielen Bereichen abseits des Sports bewegt. Aber das ist für den Einzelnen schon mit großem Aufwand verbunden. Man muss sich gegenüber dem Skiverband auf die Beine stellen und individuelles Vorhaben selbst organisieren.

Wie lernen Skifahrer den Umgang mit Geld und Finanzen?

Ich habe das in einem harten Eigenerfahrungsprozess schon während der Schulzeit in Stams gelernt. So habe ich mir ein fundiertes Wissen rund um Wertpapiere, Immobilien und Steuerrecht aufgebaut. Viele Kollegen haben aber sehr bescheidenes Wissen. Ein Spitzensportler kennt wahnsinnig viele Leute. Es obliegt ihm, herauszufiltern, wer im Kreis seines Vertrauens ist – gerade wenn es um das Thema Geld geht. Ich biete heute mit meiner Firma Beratungsleistungen für Investments selbstverständlich auch für Skifahrer an.

Rennläufer gehen naturgemäß mehr Risiko als Durchschnittsbürger ein. Sind sie auch in der Veranlagung risikofreudiger?

Das würde ich nicht verallgemeinern. Ich war in meiner Anfangszeit ein sehr riskanter Anleger, habe sicher genauso viel Zeit wie mit dem Skifahren mit der Finanzanlage verbracht. Ich habe meine negativen Erfahrungen gemacht und bin mittlerweile ein sehr solider Anleger geworden. Heute ist mein Schwerpunkt Immobilien.

Sie haben vor Jahren beinahe Ihr Elternhaus verzockt.

Aber nur buchhalterisch, die Eltern mussten nicht ausziehen. Das war sicher eine meiner grenzwertigsten Erfahrungen. Ich habe Ende der 1990er Jahre viel mit Aktien gemacht. Damals gab es an den Börsen nur eine Richtung – bis 2001 kam. Ich habe zur Finanzierung das Elternhaus belehnt und das Geld auf den Aktienmarkt geschmissen. Wenn es bergab geht, kann das doppelt wehtun: Es ist nicht nur die Rendite weg, es kann das Hab und Gut auch weg sein.

Wie haben Sie die Kurve gekriegt?

Im Jahr 2002 habe ich Kitzbühel gewonnen. Da war ich in der Lage, das finanziell und emotionell glattzustellen. Von da an habe ich mich neu, solider positioniert. Als Erstes habe ich mir Gold gekauft.

Wie schaut Ihr Portfolio heute aus?

Ich muss in allen Assetklassen wie Firmenbeteiligungen und Wertpapiere, Rohstoffe und Immobilien ein kleines Kuchenstück haben. Ich will in der Früh in Ruhe die Zeitung aufschlagen: Egal welche wirtschafts- oder weltpolitischen Ereignisse passieren, meine Anlagen müssen weitgehend ihren Wert halten.

Wofür geben Sie das verdiente Geld am liebsten aus?

Ich habe keine teuren Hobbys. Mein Hobby ist meine Familie: Wir machen viel Sport und reisen gern.

Bei den Immobilien liegt ein Schwerpunkt auf Hotels, unter anderem in Gosau. Warum?

Ich habe das zunächst aus dem Blickpunkt des Immobilieninvestments gesehen. Dann bin ich in das Thema Hotels und Unternehmensaufbau hineingewachsen. Jetzt betreiben wir drei Hotels. Bei Standort vier in Bad Kleinkirchheim sollen demnächst die Bagger auffahren, sodass wir heuer noch eröffnen können.

Die Hotels machen Sie gemeinsam mit Hermann Maier. Wie ist er als Geschäftspartner?

Er ist genau so, wie er damals als Skifahrer war. Er hat eine ganz klare Meinung. Wenn es Ja ist, ist es Ja. Dann zieht er die Dinge auch durch.

Rainer Schönfelder zählte in seiner aktiven Zeit zu den erfolgreichsten Slalomläufern. Der Kärntner gewann 2003/2004 den Slalom-Weltcup sowie vier Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Nebenbei war er als Sänger und bei der ORF-Eigenproduktion Dancing Stars aktiv. 2010 hat er die Investmentfirma "You will like it" gegründet. Gemeinsam mit Hermann Maier hat der 41-Jährige das Hotelkonzept COOEE alpin entwickelt.

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
Susanne Dickstein

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
strasi (4.410 Kommentare)
am 11.02.2019 11:49

Was macht Schönfelder, der szt. Clown im Schizirkus, für die OÖN so interessant, dass sie ihm so einen Artikel widmen.
War es für die Zeitung ein "Papierfüller" so ist es jedenfalls für Schönfelder eine willkommene PR. und er hofft, dass ihm jetzt die Sportler nachlaufen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.02.2019 15:17

im Artikel :

Viele sind bei der Exekutive und damit sozialversichert. Und steuerlich sind sie durch den Sportlererlass gut bedient.

na donn is ois paletti …
Sportler/Innen zahlen nur ca. 20 % Steuern !
WIR sind die Dummen die die VOLLE Progression zahlen. denn Wer gut verdient zahlt bis zu 55 % ;-(

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.02.2019 15:13

im Artikel :

Viele sind bei der Exekutive und damit sozialversichert. Und steuerlich sind sie durch den Sportlererlass gut bedient.

na donn is ois paletti …
Sportler/Innen zahlen nur ca. 20 % Steuern !
WIR sind die Dummen die die VOLLE Progression zahlen. denn Wer gut verdient zahlt bis zu 55 % ;-(

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 08.02.2019 12:16

wäre nicht der erste Promi der sein Geld verzockte grinsen

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 08.02.2019 11:42

Der Kasperl des Skizirkus macht jetzt auf seriös. Ich würde mich nicht von ihm beraten lassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man bei Inanspruchnahme von Beratung einen Fachmann und Profi auf diesem Gebiet beauftragen soll.
Wenn ich eine Bausanierung bei einem Gebäude mache gehe ich auch nicht zu einem Superleistungssportler sondern zu einem Baumeister mit Erfahrung.
Die Hotelschien ist ja wieder ganz was anderes. Das ist kein klassisches Investment sondern eine Unternehmensgründung (meist mit Fremdkapital)

Schuster bleib bei deinem Leisten

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.02.2019 15:17

Elmec444

von wem würdest du dich beraten lassen?
Von Banker ? die nur damit beschäftigt sind ihr Bonus zu erhöhen ?

weiß du dass seit JAHREN unabhängige Finanzberater WESENTLICH erfolgreicher sind als Banken ? NOCH FRAGEN ? zwinkern

und noch was : Pfuscher gibt es überall ,ob studiert oder nicht !

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 16.02.2019 07:48

wenn du Bedarf an Beratung bezüglich Körpergewicht hättest, von wem würdest du dich beraten lassen?

Vom immer schlanken, sportlichen Typ
oder von jemandem mit eigenen Erfahrungen?

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 08.02.2019 10:51

Ich finde es toll, wie er die Kurve gekriegt hat. Hut ab. Er hat eben durch Fehler gelernt.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 08.02.2019 08:44

Kasperltheater

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