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Dieselaffäre: Kanada verhängt Millionenstrafe gegen VW

Von nachrichten.at/apa, 23. Jänner 2020, 06:02 Uhr
VW Volkswagen
Bild: (REUTERS)

TORONTO. Kanada hat wegen Verstößen gegen Umweltgesetze und Importvorschriften im "Dieselgate"-Skandal eine millionenschwere Strafe gegen den Volkswagen-Konzern verhängt.

Dem deutschen Autobauer werden Geldbußen in Höhe von 196,5 Millionen kanadischen Dollar (135 Millionen Euro) auferlegt, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit) in Toronto mitteilte.

Zuvor habe sich Volkswagen schuldig bekannt, Autos importiert zu haben, die nicht den zulässigen Abgasstandards entsprachen. Der Hersteller habe zugegeben, gegen Umweltgesetze verstoßen und irreführende Angaben gemacht zu haben.

Volkswagen teilte in einem Statement mit, dass das Unternehmen bei der Untersuchung der Behörden umfassend kooperiert habe. Nach dem Schuldeingeständnis und der Einigung mit der Staatsanwaltschaft seien alle Klagepunkte beigelegt. Der Beschluss erkenne die umfassenden Maßnahmen an, die Volkswagen in Kanada zur Wiedergutmachung und zur Stärkung seiner weltweiten Compliance-Richtlinien ergriffen habe. Mit der Zahlung des Konzerns würden Umweltprojekte in Kanada unterstützt.

Kanadas Regierung hatte im Dezember Anklage gegen VW erhoben und den Konzern beschuldigt, zwischen Anfang 2008 und Ende 2015 fast 128.000 Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik zur Manipulation von Emissionswerten eingeführt zu haben. VW war in dem Land in den vergangenen Jahren schon mit Klagen von Dieselbesitzern konfrontiert gewesen und hat dort bereits mehr als zwei Milliarden kanadische Dollar für Entschädigungen aufgewandt. Die Klage der Regierung folgte nach vierjährigen Untersuchungen des Umweltministeriums.

VW hatte im September 2015 auf Druck von US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben. Durch sogenannte Abschalteinrichtungen ("Defeat Devices") wurden die Stickoxid-Messwerte auf dem Prüfstand nach unten frisiert. Weltweit betraf die Affäre laut damaligen Unternehmensangaben rund elf Millionen Dieselautos. Wegen des "Dieselgate"-Skandals hat der Konzern bereits mehr als 30 Milliarden Euro an Rechtskosten verbucht. Die rechtliche Aufarbeitung der Affäre dauert weiter an.

Bei den betroffenen Autos handelte es sich nicht nur um Fahrzeuge der Marke VW, sondern auch um Modelle der Töchter Porsche und Audi. In den USA gab der Konzern ebenfalls ein Schuldgeständnis vor Gericht ab. VW wurde dort nicht nur zivilrechtlich mit enormen Sanktionen belegt, sondern zahlte auch eine Milliardenstrafe wegen strafrechtlicher Vergehen. Gegen mehrere mutmaßlich Verantwortliche - darunter Ex-Konzernchef Martin Winterkorn - liegen Strafanzeigen und Haftbefehle der US-Justizbehörden vor. Zwei frühere VW-Mitarbeiter wurden bereits zu jahrelangen Haft- und hohen Geldstrafen verurteilt.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 23.01.2020 18:32

Ich hätte auch Verständnis gehabt, wen Kanada diesem Schummelkonzern auf Jahre jegliche Einfuhr untersagt hätte. Ich habe nicht verstanden, dass unser Staat nicht sofort nach Bekanntwerden aus dem öffentlichen Bestellkatalog geworfen hat.

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radfahrer1 (285 Kommentare)
am 23.01.2020 10:25

Ja super!! und warum liest man immer nur von USA und Kanada?? Was zahlt VW überhaupt in Europa an Strafen?
Auf unseren Strassen stinken diese VW TDI-Graxn ruhig weiter....

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HumanBeing (1.779 Kommentare)
am 24.01.2020 07:32

Die heilige Kuh "Deutsche Autoindustrie" ist hierzulande sakrosankt und gefälligst nicht zu kritisieren. Bitte um Kenntnisnahme.

Gilt nicht nur für den Volkswagenkonzern, BMW und Benz sind um nichts besser.

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Mondseelandler (345 Kommentare)
am 23.01.2020 10:21

Aktuelle Information zu Abgasbetrug in der ZDF Mediathek:

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/dieselabgase-software-update-100.html

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radfahrer1 (285 Kommentare)
am 23.01.2020 10:29

hier ein Auszug:

Vor dem Update blies der Mercedes 715 mg/km Stickoxide in die Luft, das Vierfache des gesetzlichen Grenzwertes für Euro 5 Dieselautos (180 mg/km). Nach dem Update lag der Durchschnittswert bei 764 mg/km. "Das Update verbessert die NOx-Emissionen nicht, es verschlechtert sie", so das Fazit von Nick Molden, dem Geschäftsführer von "Emissions Analytics".

Quelle: ZDF
tja, da fragt man sich schon, wen dieser Konzern verarschen will??

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