Hiesl-Sekretär Schmidt tritt als Obmann von GSA Wohnbau zurück
Nach knapp zweieinhalb Jahren hat Peter Schmidt sein Amt als Vorstandsobmann der Linzer Wohnbaugenossenschaft GSA überraschend zurückgelegt.
Er gehe freiwillig und im Einvernehmen, sagen sowohl Schmidt als auch der Aufsichtsratschef Günther Pillwein, Direktor der Wiener Immo-Bank. Offizielle Begründung: Schmidt hat nicht genug Zeit, um sich neben seinem Job als Sekretär von Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl um die GSA zu kümmern.
Hinter den Fassaden der Firma, die als Hausverwalter von rund 3500 Einheiten einen guten Ruf hat, sieht es anders aus. Die Beziehung zwischen den Wiener Genossenschaftern, ÖSW (Siedlungswerk) und Familienhilfe, und Oberösterreichs Lawog ist angespannt. Die Lawog erledigt für die GSA die Buchhaltung und ist im Aufsichtsrat mit Nikolaus Prammer vertreten. Schmidt wurde in Wien als zu oberösterreich-lastig aufgefasst und hätte sich im Aufsichtsrat einer Abstimmung stellen müssen, wäre er nicht selbst gegangen. Die Wiener befürchten eine Vereinnahmung durch die Lawog. „Die GSA soll selbstständig bleiben“, heißt es.
Konflikte gab es 2011, als die GSA ihren Teil des großen Frachtenbahnhof-Wohnprojekts in Linz abgeben musste. Die großen Genossenschafter hatten die nötige Kapitalspritze doch nicht geleistet. Die Wiener wollten dafür eine Kapitalgesellschaft gründen. Das sei aber an Land Oberösterreich und Lawog gescheitert, heißt es. Für die GSA-Genossenschaft nimmt wegen des Kopfstimmrechts kein Eigentümer viel Geld in die Hand. Künftige Bauprojekte müssen kleiner ausfallen. Oder es funktioniert wie beim geplanten Bau des Studentenheims in Urfahr: Das wurde von der GSA und Schmidt eingefädelt und wird von der Stuwo (Tochter der Erste Bank und ÖSW) gebaut und betrieben.
Diskrepanzen zwischen Wien und Oberösterreich gab es schon im Jahr 2009. Damals verließ der damalige Chef der Raiffeisen-Wohnbaufirma GWB, Herbert Teuschl, den GSA-Aufsichtsrat. Die GWB hatte vor der Lawog mit der GSA kooperiert. Die Zusammenarbeit scheiterte aber an Unstimmigkeiten.
Im Aufsichtsrat der GSA vertreten sind derzeit noch Franz Böck (Mietervereinigung), Wolfgang Wahlmüller (ÖSW), Roland Wernik (Salzburg Wohnbau), Leopold Krahofer (Oberbank), Bernhard Raffelsberger (Familienhilfe) und die Wohnbaumanagerin Ingrid Fellner.