Platz Drei in Lillehammer: Erstes Podest für Iraschko-Stolz
LILLEHAMMER. Nach ihrem Trainingssturz am Montag samt Verdacht auf Nasenbruch gelang Daniela Iraschko-Stolz nach Führung im ersten Durchgang der Sprung auf den dritten Platz beim Bewerb auf der Großschanze.
Das Gesicht brauche man nicht zum Springen, sagte die noch von einem Trainingssturz am Montag gezeichnete Daniela Iraschko-Stolz nach ihrem ersten Podestplatz der Heim-WM-Saison. Die 35-Jährige klassierte sich am Sonntag im Großschanzen-Bewerb in Lillehammer an der dritten Stelle (131/127 m). 12,3 Punkte fehlten der Wahl-Tirolerin auf die deutsche Siegerin Katharina Althaus (128,5/139,5).
Die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig wurde Vierte (130/122) und schaffte mit dem dritten Top-Ten-Platz im dritten Bewerb ebenfalls ihr bisher bestes Resultat. Jacqueline Seifriedsberger (122,5/121) landete an der 13. Stelle.
Iraschko-Stolz und Pinkelnig hatten nach dem ersten Durchgang das 40-köpfige Damenfeld angeführt. Im Finale stellte Althaus als drittletzte Springerin ihren Damen-Schanzenrekord vom Sieg im Vorjahr mit 139,5 m ein. Die Jury verkürzte vor den zwei Österreicherinnen den Anlauf, beide blieben in der Folge deutlich hinter der 22-jährigen Olympia-Zweiten (5. Weltcupsieg) und deren Landsfrau Ramona Straub (1. Karriere-Podestplatz) zurück.
"Jetzt kann ich mit einem guten Gefühl heimfahren"
"Wir haben es hinten raus schwierig gehabt, es war mehr Wind nach dem Vorbau, aber da hilft er dir nicht, wenn er unten fehlt", sagte Iraschko-Stolz, freute sich aber über ihre "guten, stabilen Sprünge". Sie habe diese Woche wegen des Sturzes doch viel Stress gehabt. "Aber jetzt kann ich mit einem guten Gefühl heimfahren, es läuft in die richtige Richtung", resümierte die Ex-Weltmeisterin und Olympia-Zweite von 2014 nach der ersten Station im ORF-TV-Interview. Das von Althaus gewonnene Lillehammer-Triple beendete sie als Fünfte, noch vor Olympiasiegerin Maren Lundby (NOR), die zum Abschluss nur 22. wurde.
Die Vorarlbergerin Pinkelnig bewies auch auf dem großen Lysgaardsbakken, dass sie die mentalen Folgen ihrer schweren Stürze in der Saison 2016/17 endgültig überwunden hat. Nach den Rängen sieben, zehn und vier ist die 30-jährige Spätstarterin Gesamt-Siebente im Weltcup, unmittelbar hinter Iraschko-Stolz. "So viele Weltcup-Großschanzenbewerbe habe ich noch nicht. Es ist einfach lässig, ich freue mich dabei zu sein", erklärte Pinkelnig.
Rodlauer: "Das war sensationell"
Cheftrainer Harald Rodlauer lobte das gesamte Team. Auch die nicht für das Finale qualifizierte Chiara Hölzl (39.), die trotz dreiwöchiger Krankheitspause auf der ersten Station tolle Sprünge gezeigt habe. "Auf der Großschanze haben ihr leider die Kräfte gefehlt." Jaqueline Seifriedsberger sei von Tag zu Tag besser geworden und Pinkelnig werde dem Team noch viel Freude machen, wenn sie cool bleibe, sagte der Steirer und hob Iraschko-Stolz doch hervor. "Nach ihrem Sturz am Montag hätte ich nicht gedacht, dass sie in nächster Zeit Skispringen kann und jetzt segelt sie aufs Podest. Das war sensationell."
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Die Damen halten die österreichische Fahne hoch.
Bei den Herren - katastrophale Leistungen. Seit das Training Schlierenzauers Ansprüchen angepasst wurde, sind die Leistungen des gesamten Teams annähernd auf Schlierenzauer Niveau.