Hirscher lässt die Korken knallen: Jetzt fehlt nur noch Kugel Nummer 20
BANSKO. Mit dem zweiten Platz in Bansko holte der Salzburger auch den Riesentorlauf-Weltcup.
Vier Hundertstel fehlten Marcel Hirscher gestern beim Riesentorlauf in Bansko auf Weltcupsieg Nummer 69. Wie bei der WM in Åre musste sich der Salzburger dem Norweger Henrik Kristoffersen geschlagen geben. Als "Trostpreis" gab es immerhin die kleine Kristallkugel. Im Riesentorlauf-Weltcup ist Hirscher – genauso wie in der Slalom-Wertung – nicht mehr einzuholen. Jetzt fehlt nur noch der Gesamtweltcup.
19 Kristallkugeln befinden sich seit gestern in Hirschers Trophäensammlung, damit hat er mit dem großen Ingemar Stenmark gleichgezogen. Folgt in dieser Saison noch die Kugel Nummer 20, hätte er Rekordhalterin Lindsey Vonn eingeholt. Neun Rennen vor Saisonschluss hat Hirscher 490 Punkte Vorsprung auf Alexis Pinturault und 600 auf Kristoffersen. Dass er zum achten Mal in Folge den Gesamt-Weltcup gewinnt, ist also so gut wie sicher.
Alles auf eine Karte gesetzt
In Bansko war der Seriensieger aus Annaberg auch mit dem zweiten Platz sehr zufrieden. "Ich bin schon gelegen, da muss man froh sein, dass ich nicht draußen bin", sagte der 29-Jährige. Im ersten Durchgang hatte er mit seiner Bestzeit Kristoffersen noch mit 0,22 Sekunden in Schach gehalten. Bei der Attacke in Durchgang zwei (Hirscher: "Ich wollte unbedingt gewinnen und habe alles auf eine Karte gesetzt") passierte dann der Ausrutscher.
Kein Grund, sich zu ärgern. "Punktetechnisch habe ich heute einen Riesenschritt gemacht", zog Hirscher ein positives Fazit nach seinem Ausflug nach Bansko. Mit den beiden zweiten Plätzen in der Kombination am Freitag und gestern im Riesentorlauf hat er die Weichen für den achten Weltcup-Gesamtsieg gestellt, dass der Super-G am Samstag abgesagt werden musste, spielte ihm außerdem in die Karten.
Jetzt drückt er die Pausetaste
Vorzeitige Gratulationen zur großen Kristallkugel lehnt der Salzburger, der am 2. März 30 Jahre alt wird, ab. Solange er rechnerisch noch einholbar ist, bleibt Hirscher im Wettkampfmodus. Auch wenn er jetzt einmal eine Regenerationspause einlegen wird. Die Speed-Woche mit drei Rennen in Kvitfjell lässt er nämlich aus, er wird als Nächstes Riesentorlauf und Slalom am 9. und 10. März in Kranjska Gora bestreiten.
Hirschers bewahrte gestern übrigens (wieder einmal) den ÖSV vor einem Debakel. Zweitbester Österreicher war Manuel Feller auf Platz 19. Stefan Brennsteiner schied als Halbzeitzehnter im Finale aus.
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