Der Vater der Kitzbüheler "Roten Teufel" ist tot
Tirols Skilegende Karl Koller wurde 100 Jahre alt.
Mitte April hatten ihn noch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Kitzbühels Skiklub-Präsident Michael Huber und andere Gratulanten hochleben lassen, als man im Rasmushof seinen hundertsten Geburtstag feierte. Am Nationalfeiertag ist Karl Koller verstorben. Die Kitzbüheler Skilegende war 1946 der erste Hahnenkammsieger nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem ihm eine große Rennläuferkarriere versagt blieb, wurde er Skilehrer und damit ein Wegbereiter zahlreicher pädagogischer und technischer Innovationen.
1950 übernahm Koller die neu gegründete Kitzbüheler Skischule und führte eine einheitliche Kleidung – schwarze Hose, roter Pullover, rote Haube – ein. So wurde er zum Vater der "Roten Teufel" – den Begriff, der später zum Markenzeichen wurde, hatte ein Journalist geprägt. 1976 machte sich der innovative Skilehrer – er erfand neue Lehrmethoden für Kinder und war mit der Entwicklung eines Kurzskis seiner Zeit voraus – mit der Kinderskischule "Kollerland" selbstständig. Zuvor war er auch Obmann des Kitzbüheler Skiklubs und setzte als Leiter des Tourismusverbandes Akzente.
Kollers Vorträge bei Ski-Kongressen machten Kitzbühel nicht nur als Skigebiet weltweit bekannt. Mit seiner 1971 präsentierten "Teufelspiste" ebnete er den Weg zu Boarder-Cross und Ski-Cross. Sein Sohn Karl leitet eine Steuerberatungskanzlei, sein Enkel Alex gewann 1999 den Snowboard-Weltcup. Karl Koller lebte zuletzt zurückgezogen in Jochberg.