Grosjean überlebte 26 Sekunden im Feuerball
SAKHIR. Der Franzose Romain Grosjean überstand fast unbeschadet einen der furchterregendsten Unfälle der jüngeren Formel-1-Geschichte.
Es war erst der erste Advent, doch die Formel 1 erlebte bereits gestern ein Weihnachtswunder: Romain Grosjean krachte beim Grand Prix von Bahrain kurz nach dem Start mit mehr als 200 Stundenkilometern in eine Leitplanke, diese zerriss seinen Haas-Boliden in zwei Teile, welcher sofort in einem riesigen Feuerball aufging. Mitten in den Flammen war der Franzose, der sich nach 26 Sekunden – das ergaben TV-Analysen – selbst aus dem Cockpit befreien konnte und über die Leitplanke hinweg der Hölle entfloh. Wie durch ein Wunder war der 34-Jährige von schweren Verletzungen verschont geblieben. Es bestand der Verdacht auf gebrochene Rippen, und es war von Verbrennungen an Händen und Füßen – beim Befreien aus dem Cockpit hatte er den linken Schuh verloren – die Rede, als Grosjean beim drittletzten Saisonrennen ins Spital nach Manama geflogen wurde.
Bildergalerie: Schwerer Unfall überschattete Formel-1-Rennen von Bahrain
Galerie ansehenDie Ersten an der Unfallstelle
Als Erstes war das Medical Car, welches dem Feld in der Startrunde folgt, nur Sekunden nach dem Einschlag an der Unfallstelle. Rennarzt Ian Roberts half Grosjean bei dessen Sprung über die Leitplanke. "Wir brauchten einen Augenblick, um zu verstehen, was da passiert", schilderte Medical-Car-Lenker Alan van der Merwe, der sofort zum Feuerlöscher gegriffen hatte. Die ersten Augenblicke hatten sich für ihn wie eine Ewigkeit angefühlt. Ein Feuerunfall in dieser Dimension erinnerte an vergangene Zeiten der Formel 1. "In zwölf Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen", sagte der 40-jährige Van der Merwe. Die Erleichterung des Südafrikaners war riesig, als plötzlich Grosjean inmitten des Feuerballs auftauchte: "Es war wie eine Erlösung, als er da rauskam und okay war", sagte Van der Merwe. Haas-Teamchef Günther Steiner ließ es sich nicht nehmen, dem Medical-Team in der Box vor laufenden Kameras persönlich für dessen Einsatz zu danken: "Ihr habt einen großartigen Job gemacht!"
95. Sieg für Lewis Hamilton
Dass sich der alte und neue Weltmeister Lewis Hamilton vor den Red Bulls von Max Verstappen und Alex Albon seinen 95. Sieg holte, verkam zur Randnotiz. "Romains Unfall war wirklich schockierend", sagte Hamilton. "Das erinnert uns daran, wie gefährlich dieser Sport ist." Gleichzeitig lobte der Brite das Handeln der Rennleitung sowie die Sicherheitsmaßnahmen der FIA: "Ohne das Halo-System (Bügel als Kopfschutz; Anm.) wäre Romain wohl nicht mehr am Leben."
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Der muß viele Schutzengel gehabt haben
Das hässliche Halo hat gezeigt was es kann.