Vom "Wurfstadl" im Innviertel zur Leichtathletik-WM nach Peking
TAUFKIRCHEN / PEKING. Bei seinem allerersten Training fragte Lukas Weißhaidinger seinen Trainer Josef Schopf: „Kann ich auch Weltmeister oder Olympiasieger werden?“ Das war der Anfang einer (fast) unglaublichen Erfolgsgeschichte des Innviertler Kraftpakets, die jetzt mit dem Start bei der Leichtathletik WM in Peking ihren vorläufigen Höhepunkt findet.
"Kann ich auch Weltmeister oder Olympiasieger werden, wenn ich jetzt regelmäßig trainiere?" Diese Frage stellte Lukas Weißhaidinger seinem Trainer Josef Schopf vor knapp zehn Jahren – bei seinem allerersten Training überhaupt. Das war der Anfang einer (fast) unglaublichen Erfolgsgeschichte des Innviertler Kraftpakets, die mit der Qualifikation für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft und Olympia 2016 in Rio gipfelte.
Mit der sensationellen Weite von 67,24 Metern liegt der Innviertler aus Taufkirchen an der Pram auf Platz fünf der heurigen Weltrangliste. "Als ich gesehen habe, wie hoch der Diskus bei der 60-Meter-Marke noch war, habe ich mir nur gedacht, was ist denn jetzt los, das gibt es ja gar nicht. Es war ein einziges Glücksgefühl", erinnert sich Schopf an den "großen Wurf" seines Schützlings. Auch die eine oder andere Freudenträne kullerte dem 62-Jährigen über die Wange. Mit dieser Weite schaffte Weißhaidinger neben dem WM-Limit schon jetzt die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer 2016.
"Für mich geht mit der WM-Teilnahme in Peking ein ganz großer Traum in Erfüllung", sagt Weißhaidinger, der sich seit einer Woche in Chinas Metropole auf seinen Wettkampf vorbereitet. Morgen früh wird es für den 23-Jährigen mit dem Qualifikationsbewerb ernst. Druck macht er sich keinen. Weißhaidinger: "Ich habe mir vor der Saison vorgenommen, so viele 60-Meter-Würfe wie möglich zu schaffen. Mit dieser Strategie bin ich bisher sehr gut gefahren, daran ändere ich nichts."
30.000 Euro für "Wurfstadl"
Dem Zufall überlassen Weißhaidinger und sein Trainer Josef Schopf nichts. Mehr als 30.000 Euro wurden im Winter in die Errichtung eines eigenen "Wurf-stadls" in Taufkirchen investiert. "Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, warum ich mir das alles antue. Es gibt halt ein paar Sportverrückte, da gehöre ich wohl dazu", sagt Schopf und lacht. Die Zusammenarbeit des eingespielten Teams Weißhaidinger/Schopf mit Nationaltrainer Gregor Högler sei ausgezeichnet, so Schopf.
Neben Weißhaidinger nimmt auch Gerhard Mayer im Diskusbewerb den Finaleinzug ins Visier. "Es ist lässig, dass wir zu zweit bei der WM dabei sind", sagt der 35-Jährige. Morgen außerdem im Einsatz: Beate Schrott im 100-Meter-Hürden-Vorlauf und die 24-Jährige 5000-Meter-Läuferin Jennifer Werth – ebenfalls im Vorlauf.
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Alles Gute für morgen!
Da heißt es wohl den Wecker stellen.
Halte die Daumen für den Aufstieg ins Finale.