Ein besonderer Tag für den Senegal
DOHA. Der Senegal steht zum zweiten Mal in der WM-Geschichte im Achtelfinale. Der Afrika-Cup-Sieger gewann das direkte Duell um den zweiten Aufstiegsplatz gegen Ecuador mit 2:1. "Das ist für den Senegal ein besonderer Tag", sagte Koulibaly nicht nur wegen des geschafften Aufstiegs.
Koulibaly hatte in der 70. Minute den entscheidenden Treffer erzielt – am Arm eine besondere Kapitänsschleife: Darauf war die Nummer 19 gemalt, im Gedenken an Papa Bouba Diop, der gestern vor zwei Jahren im Alter von 42 Jahren an den Folgen einer Nervenkrankheit starb. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea hatte Diop beim sensationellen 1:0 gegen Gastgeber Frankreich im Eröffnungsspiel getroffen. Es war der Anstoß zu einem Erfolgslauf, der erst im Viertelfinale gegen die Türkei endete.
"Ein echter Löwe stirbt nie" stand auf einem Transparent, das die Spieler gestern nach dem Schlusspfiff zu Ehren von Diop zeigten. "Das ist für die Familie von Papa Bouba Diop", sagte Koulibaly. "Wir wollten ihn stolz machen und ehren. Er hat mich als kleiner Bub träumen lassen."
Kapitän war vor 20 Jahren der jetzige Teamchef Aliou Cisse gewesen. Der 46-Jährige musste gestern nur kurz um den Achtelfinaleinzug zittern: Ismaila Sarr hatte seine Elf mit 1:0 per Elfmeter in Führung gebracht (44.), Moises Caicedo erzielte den Ausgleich (67.) und wurde zum ersten WM-Torschützen seit 16 Jahren, der nicht Enner Valencia heißt. Valencia hatte bei der jüngsten Teilnahme 2014 alle drei Tore für die Südamerikaner erzielt und auch bei dieser Endrunde in den ersten beiden Partien drei. Gestern wurde er zu Ecuadors Pechvogel: Bei seiner Abwehraktion nach einer Standardsituation sprang der Ball genau vor die Beine von Koulibaly, der 152 Minuten nach dem 1:1 die ungewollte Vorlage zum 2:1 verwertete.
Oranje makellos, Katar punktelos
Den Gruppensieg holten sich die Niederlande mit einem glanzlosen 2:0 gegen das Team Katars, das bei der ersten WM-Premiere ohne Punkte blieb – noch nie schnitt ein Gastgeber so schlecht ab. Das Team von Bondscoach Louis van Gaal baute hingegen die makellose Serie aus: Auch bei der neunten WM-Teilnahme überstand "Oranje" die Gruppenphase.