Der ganz große Druck lastet heute auf Gegner Polen
EM-Qualifikation: Für Österreich geht es heute in Warschau mehr um Bonuspunkte.
So schnell kann es im Fußball gehen: Vor dem heutigen Auftritt der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in Warschau gegen Polen (20.45 Uhr, ORF eins) ist es plötzlich Gegner Polen, der viel stärker unter Druck steht als das ÖFB-Team von Trainer Franco Foda. Alleine schon die Tatsache, dass man die Tabellenführung theoretisch an Österreich verlieren könnte, will man im Land der (oft zu) hohen Fußball-Ansprüche gar nicht gern hinnehmen.
Bereits gestern waren die polnischen Zeitungen voll mit Kritik an der eigenen Mannschaft. Das 0:2 in Slowenien, und vor allem die schwache Leistung, die zum Ergebnis geführt hatten, rüttelten eine ganze Fußball-Nation wach. Und in Polen sind die dutzenden Tageszeitungen, TV- und Radiosender generell wenig zimperlich.
Für die ÖFB-Auswahl wäre auch eine Niederlage zumindest keine Katastrophe. Auch nach dem heutigen Spiel wird man die Möglichkeit zur Qualifikation auf jeden Fall in der eigenen Hand haben.
Entscheidend werden dann die Spiele gegen Israel und Slowenien im Oktober sein. Diese muss man so oder so gewinnen. "Die Ergebnisse dieser Runde werden dennoch etwas richtungsweisend", vermutet ÖFB-Präsident Leo Windtner, der jeden Bonuspunkt gerne mitnehmen würde.
Lust auf mehr nach 6:0
Man spürte aber auch nach dem 6:0 über Lettland, dass die Mannschaft jetzt Lust auf mehr hat. Vor allem Stürmer Marko Arnautovic ist voller Selbstvertrauen. Den Applaus, als er lange nach Spielende des Lettland-Spiels beim Betreten des VIP-Klubs im Salzburger Stadion erhielt, nahm er regungslos zur Kenntnis. Die Kritik, die nach seinem Wechsel von England nach China aufgekommen war, ist ihm schon weniger egal, wie er bei Interviewaussagen oder Gesten nach seinen Toren nicht verhehlt. Seinen Kollegen im Nationalteam kann das nur Recht sein. "Solange ihn Kritik beflügelt, und er jedes Mal zwei Tore macht...", scherzte Valentino Lazaro.
Auf jeden Fall nähert sich Arnautovic in den Bestenlisten des Nationalteams der Spitze an. In der Torschützenliste fehlen ihm mit 26 Toren nur noch drei Treffer auf Rang drei, derer acht sind es auf den zweiten Platz, den Hans Krankl innehat. Auch bei der Anzahl der Länderspiele (23) fehlen nur noch 13 Partien auf den Zweitplatzierten Toni Polster und 21 auf den Führenden Andreas Herzog. "Ich weiß nicht, ob ich die Rekorde einholen kann", sagte Arnautovic nach dem Lettland-Spiel. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass er sich mit einem zweiten Platz nur ungern zufrieden gibt. Motiviert wird er heute auf jeden Fall sein, die Familie unterstützt ihn im Warschauer Nationalstadion, da Gattin Sarah polnische Wurzeln besitzt.
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Das erwartet das ÖFB-Team in Polen
Ein heißblütiges Publikum, vor allem aber eine der modernsten Fußball-Arenen Europas erwartet Österreichs Fußball-Nationalteam heute beim Spiel gegen Polen. Beim gestrigen Abschlusstraining erhielten David Alaba & Co einen kleinen Vorgeschmack darauf.
Das Stadion, für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine neu gebaut, kostete rund 457 Millionen Euro. Dafür spielt es alle Stückerl: Bei Konzerten finden bis zu 72.000 Menschen Platz, bei Fußballspielen sind es 58.000. Das Dach kann völlig geschlossen werden, zudem verdient das Stadion den Begriff Multifunktionalarena definitiv.
Im November 2013 wurde der Rasen etwa zu einem Kongresszentrum umgebaut, um die Klimakonferenz der Vereinten Nationen abhalten zu können.
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Das 6:0 ist wieder ein Ruhekissen für die nächsten Jahre. Von Cordoba zehren sie noch heute. Von den Polen werden sie abserviert und die Pleiten laufen wie gewohnt weiter.
Ich traue es Foda ehrlich gesagt nicht zu ein Rezept gegen zornige und druckvoll agieren wollende Polen zu finden. Aber ich lasse mich sehr gerne positiv überraschen!
In der ersten Halbzeit rennen Sie und in der zweiten brechen Sie ein und werden von den Polen überrannt. Das ist die gewohnte "Taktik" des ÖFB, vielfach erprobt!