Massenproteste in Kuba: "Nieder mit der Diktatur!"
HAVANNA. Erstmals seit Jahren sind in Kuba Tausende Demonstranten gegen die kommunistische Regierung auf die Straßen gegangen.
Vor allem in der Ortschaft San Antonio de los Baños südwestlich der Hauptstadt Havanna protestierten zahlreiche Menschen gegen Mangelwirtschaft und Unterdrückung, wie auf in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos zu sehen war. Auch in Havanna und den Städten Holguín, Matanzas, Camagüey und Santiago de Cuba kam es demnach zu Demonstrationen.
"Nieder mit der Diktatur, nieder mit dem Kommunismus" skandierten Demonstranten in Sprechchören. Sie sind wütend über die andauernden Stromausfälle, den Mangel an Medikamenten und Nahrungsmitteln, die langen Schlangen vor den Läden, die Corona-Politik.
Der kubanische Präsident und KP-Chef Miguel Díaz-Canel machte die USA für die Proteste verantwortlich. Er forderte seine Anhänger auf, sich den Demonstranten entgegenzustellen. "Wir werden die Souveränität und Unabhängigkeit dieser Nation nicht aufgeben", betonte er. "Wenn sie die Revolution bezwingen wollen, müssen sie über unsere Leichen gehen", gab er sich martialisch. Die USA verfolgen die Proteste mit großer Sorge. Die Regierung unter Präsident Joe Biden warnte die kubanische Regierung eindringlich vor Gewalt gegen friedliche Demonstranten.
Schade um Kuba.
Erinnert an Nahost.