Finalausgleich! Entfesselter HC Linz darf vom Titel träumen
Handballer brennen im zweiten Endspiel gegen Hard ein 36:28-Feuerwerk ab. Entscheidung fällt am Mittwoch.
Die Handballer des HC Linz AG trennt nur noch ein Sieg vom achten Meistertitel der Vereinsgeschichte, dem ersten seit 1996.
Am Freitag stellte die Truppe von Trainer Milan Vunjak mit einem furiosen 36:28 (20:13) zu Hause über Hard auf 1:1 in der „Best of 3“-Finalserie. „Riesenrespekt an die Mannschaft! Sie hat nie aufgehört, daran zu glauben“, war Vunjak voll des Lobes. Die Entscheidung über den Titel fällt am Mittwoch in Hard (20.20 Uhr).
Ab der ersten Minute war am Freitag spürbar, dass die Linzer beweisen wollten, dass das schmerzliche 26:32 vom ersten Finalspiel in Hard überdeutlich ausgefallen war; dass man es besser kann. Angepeitscht von der ausverkauften Halle in Linz-Kleinmünchen war der HC Linz wie verwandelt. Vor allem die Deckung, die dem wurfgewaltigen Rückraum der Vorarlberger merkliche Schwierigkeiten bereitete und ungewohnte technische Fehler entlockte.
Zur ersten Linzer Führung (4:3) traf in der 7. Minute ausgerechnet Christian Kislinger. Für den Kapitän, der nach der Finalserie aufhören wird, war der Sieg eine – zumindest kurze – Verlängerung seiner Karriere. „Wir zeigen ein ganz anderes Gesicht als im ersten Spiel, wir sind absolut bereit“, sagte der 30-Jährige.
Hard war „horvatslos“
Linz dominierte. Selbst Hards Torhüter Constantin Möstl, der vor der Partie als Spieler der Saison ausgezeichnet worden war, fand kaum in die Partie. Sein Trainer Hannes Jon Jonsson brachte bereits nach rund zehn Minuten erstmals Ersatzmann Golub Doknic ins Spiel.
Auf der anderen Seite wurde Florian Kaiper – unterstützt von der besseren Deckung – zur zeitweise unüberwindbaren Hürde, parierte 10 Würfe (28 Prozent). Keine Spur mehr von der Harder Souveränität aus dem ersten Aufeinandertreffen drei Tage zuvor: Linz zog zwischenzeitlich um bis zu elf Tore davon – eine Machtdemonstration.
Hard hatte einen schwerwiegenden Ausfall zu verzeichnen: Ivan Horvat – im ersten Finale mit elf Toren Topscorer und Linzer Sargnagel – schaute gestern wegen einer Fußverletzung 60 Minuten von der Bank zu. „Das Harder Spiel ist berechenbar. Es hängt von Möstl und Horvat ab“, hatte Bernhard Ditachmair schon vor dem Finale gesagt. Der Linzer Klub-Präsident sah, wie sein Team im zweiten Durchgang – angeführt von Kislinger und Mislav Grgic (je 8 Tore) – nichts mehr anbrennen ließen. „Ich habe ja gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn sie Meister werden“, sagte Ditachmair lachend. Nachsatz: „Unglaublich, wie sie nach dem ersten Finale zurückgekommen sind.“
Unmittelbar nach der Schlusssirene begannen die Planungen für die Fanfahrt zum Entscheidungsspiel am Mittwoch.