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"Notwendige Opfer": Italien schließt nicht lebenswichtige Unternehmen

Von nachrichten.at/apa, 22. März 2020, 18:05 Uhr
Giuseppe Conte Coronavirus
Premierminister Giuseppe Conte Bild: Reuters

ROM. Angesichts der eskalierenden Zahl von Coronavirus-Todesopfern ruft die Regierung in Rom die Italiener zum Durchhalten auf.

Die aktuelle Lage in Italien:

  •  Italien meldete am Sonntag 651 Todesopfer mehr als am Vortag. 
  • Insgesamt starben in Italien bisher 5.476 Menschen an der Atemwegserkrankung. Es ist damit inzwischen das Land mit den meisten Todesfällen weltweit.
  • Die Zahl der Infektionen stieg auf 46.638, mehr als 3000 Patienten befinden sich auf der Intensivstation.

Der Zuwachs der Todesopfer ist geringer als am Samstag, als die Zahl um ein Rekordhoch von 793 gestiegen war. Auch die Zahl der neu angesteckten Personen stieg etwas langsamer: Am Sonntag kamen knapp 4000 Neuinfektionen dazu. 

In der Lombardei, der innerhalb des Landes am stärksten betroffenen Region, wurden um 361 Todesopfer mehr verzeichnet (insgesamt 3.456). Die Zahl der Infizierten kletterten auf 17.885. 1.142 Menschen befinden sich auf der Intensivstation. Nach der Lombardei sind nach wie vor die Emilia Romagna und Venetien die am stärksten betroffenen Regionen.

"Die Zahlen sind weiterhin sehr negativ"

Die von der Coronavirus-Epidemie schwer betroffene norditalienische Region Lombardei beklagt einen weiteren starken Zuwachs bei der Zahl der Todesopfer und der Infizierten. "Die Zahlen sind weiterhin sehr negativ", sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana im Interview mit der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI. Eine Trendwende sei bei der Epidemie noch nicht in Sicht.

Fontana bekräftigte seine Aufforderung an die Bürger, die Heimisolierung streng einzuhalten. "Wir sind am Ende unserer Kräfte. Wir müssen dafür sorgen, dass der Zuwachs bei der Zahl der Ansteckungen bremst", sagte Fontana. Er begrüßte den Beschluss der Regierung, alle nicht lebenswichtigen produktiven Aktivitäten und Produktionen zu stoppen.

"Als Region haben wir im Rahmen unserer Kompetenzen alles getan, um die Epidemie einzugrenzen. Mehr als das können wir nicht tun", sagte Fontana.

Maßnahmen "ein notwendiges Opfer"

Die von Premier Giuseppe Conte am Samstag angekündigte Einstellung nicht lebenswichtiger Produktion sei "ein notwendiges Opfer", schrieb der italienische Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri auf Facebook.

"Wir werden Arbeitnehmer und Unternehmer unterstützen, damit die Wirtschaft neu starten kann. Zusammen werden wir es schaffen", versicherte Gualtieri. Die von der Regierung beschlossene und bis 3. April geltende Verordnung zum Stopp aller nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten tritt am Montag in Kraft. Davon seien unter anderem Supermärkte, Banken, Post, Trafiken, Zeitungskioske und Apotheken nicht betroffen, sagte Ministerpräsident Conte am Samstagabend. Er sprach von der "größten Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg" für Italien.

Vom Produktionsstopp ausgenommen sind die Lebensmittel- und Pharmaproduktion, die Logistik- und Transportbranche und der Mediensektor. Auch die Landwirtschaft sowie die Ölproduktion bleiben aktiv. Von der Maßnahme betroffen sind vor allem breite Sektoren der öffentlichen Verwaltung.

Nachdem die Regierung in Rom ein Stopp für nicht lebenswichtige produktive Aktivitäten verhängt hatte, wurden die Maßnahmen weiter verschärft: Die Bürger dürfen weder mit privaten noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Gemeinde verlassen, in der sie sich befinden. >> Mehr dazu hier

Hilfe aus Kuba

Unterdessen bemüht sich die italienische Regierung auch, das schwer belastete Gesundheitssystem in der Lombardei zu unterstützen. Die Aufforderung des Zivilschutzes an Italiens Ärzte, sich freiwillig einer Taskforce zur Unterstützung des im Kampf gegen das Coronavirus besonders betroffenen lombardischen Gesundheitssystems anzuschließen, stößt nicht auf taube Ohren. 7.220 Formulare italienischer Ärzte, die der Taskforce beitreten wollen, sind bereits beim Zivilschutz eingetroffen, wie die italienische Regierung berichtete. "Das ist eine unglaubliche Antwort", schrieb Regionenminister Francesco Boccia auf Facebook.

Das italienische Gesundheitssystem bekommt indes auch aus dem Ausland Hilfe. Kuba hat am Sonntag ein Ärzteteam nach Italien geschickt, das die italienischen Kollegen bei ihrem Kampf gegen das Coronavirus unterstützen soll. Die 52 Ärzte und Krankenpfleger sollten in der Lombardei, dem aktuellen Brennpunkt der Coronavirus-Krise, eingesetzt werden, teilte das Gesundheitsministerium in Havanna mit.

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 22.03.2020 20:42

Unvorstellbar-seit JAHREN wissen die Politiker in Italien u.der EU über die sklavenähnlichen Zustände in den bekannten it. Modefabriken, wo viele tausende Chinesen ausgebeutet werden u.unter unmenschlichen Bedingungen beinahe gefangen gehalten werden. Nun ist es schon billiger, Arbeitersklaven aus Asien oder Afrika nach Europa zu holen, als die europäischen Produktionen in die Billigstlohnländer zu verlagern. Dieser Globalisierungs-u.Wachstumswahnsinn dient nur einer kleinen reichen Macht- u.Finanzelite u.den Aktionären. Jahrzehntelang haben nur mehr die Banker u.Spekulanten bzw.reichen Finanzeliten das Sagen u. geben die perfide Sozialabbaumarschrichtung gegen die europäischen Arbeitnehmer vor. U. deren dienlichen Politiker setzten dies überall rücksichtslos um. Auch der skandalöse Sozialabbau bei den staatlichen Asvg Pensionssystemen, dient dazu, die Arbeitnehmer immer schneller in die Hände der privaten Kapitalmärkte zu treiben. Profite gehen vor Gesundheit u.dem Wohl des Volkes

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Selten (13.716 Kommentare)
am 22.03.2020 20:08

Wie wär ´s, wenn sich Ärzte ohne Grenzen mal dort einbringen?

Oder ist das zuviel echte Arbeit und echte Selbstlosigkeit für zu wenig Spendenpropaganda?

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 22.03.2020 20:29

So hart und brutal des jetzt auch alles ist in IT. Aber i glaub gegen Jemen, Syrien oder Kongo ist das Alltag.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 22.03.2020 20:32

Ich widerum glaub, dass die Ärzte in den von Ihnen angesprochenen Gegenden sicher besser ausgerüstet sind als jene in Italien.

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 22.03.2020 20:39

Also i Sag's amoi so:

Da würde i jetzt net allzu vü Geld drauf verwetten.

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ob-servierer (4.503 Kommentare)
am 22.03.2020 19:14

So tragisch es für die Italiener auch ist, aber ohne diese schrecklichen Bilder von unserem südlichen Nachbarn wäre bei uns sicher keine so hohe Akzeptanz der verordneten Maßnahmen eingetreten.
Auch wenn man im Nachhinein sicher einige Dinge finden wird, die man besser hätte machen können, finde ich, dass bei uns alles einigermaßen gut funktioniert, vor allem, wenn man sich in der übrigen Welt umsieht. Dass in diktatorisch geführten Ländern sich radikale Einschränkungen leichter umsetzen lassen, soweit sie veranlasst wurden, ist auch klar.

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NedDeppat (14.165 Kommentare)
am 22.03.2020 19:10

Kein Wort zu den Russen die laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung ca. 100 Ärzte, Spezialisten und Desinfektionsgeräte, laut Bericht heute Abend per Flueger schicken wollen.

Ist das keine Erwähnung wert?

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 22.03.2020 21:25

Es wurde kurz erwähnt, ist aber dann wieder herausgestrichen worden.

Russland hat bereits gestern Nacht 8 Brigaden Seuchenexperten, Virologen und Epidemiologen, sowie Gerätschaft für Großraum-Desinfektionen zusammengezogen, welche jetzt bereits am Weg nach Italien sind.

Vielleicht hat es sich nicht gut gelesen weil die Hilfe aus dem bösen Russland kommt.

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am 22.03.2020 12:51

Wahrscheinlich braucht es diese Maßnahmen jetzt in Italien... Vermutlich werden dadurch bei uns auch bald einige Fabriken zum stehen kommen 🤔

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 22.03.2020 11:20

werden die chinesischen Sklavenfabriken in der Toskana auch stillgelegt ? bei den Zuständen dort darf sich keiner wundern warum sich das Virus so wohl fühlt👎

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am 22.03.2020 11:06

"Die von Premier Giuseppe Conte am Samstag angekündigte Einstellung nicht lebenswichtiger Produktion sei "ein notwendiges Opfer""

Die wirtschaftlichen "postviralen" Auswirkungen werden mehr Todesopfer fordern, als das Virus selber.

Wir sind konfrontiert mit einer globalen Depression, die Banken pumpen unendlich viel Geld ins System und irgendwann kommt es zur Hyperinflation, das ist meiner Ansicht nach nicht mehr abzuwenden. Wenn es soweit ist, drohen die ersten richtigen Versorgungsengpässe und es wird über kurz oder lang zu Unruhen kommen.

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 22.03.2020 11:39

An VOXNIHILI steckt in ihrem Nickname absichtlich der Nihilismus? Italien war schon vor der CoronaKrise wirtschaftlich sehr schlecht aufgestellt. Es wir also weniger eine Weltwirtschaftskrise als ein Italiencrash werden. Und dann wird der EURO ein bisserl wackeln.

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am 22.03.2020 11:40

Zweckoptimismus wird dir nicht weiterhelfen.

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Bemerker (248 Kommentare)
am 22.03.2020 11:42

Zum Glück sind wir in der EU, und die wird's schon richten,
oder?

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am 22.03.2020 11:45

Jo, ganz gaaaaaaanz sicher!

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Allegra (445 Kommentare)
am 22.03.2020 20:35

Der € ist schon seit beDrüghis Druckerei tot.

Es hat nur niemand den Mut das einzugestehen noch die Mittel, den Austritt zu überstehen...

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Allegra (445 Kommentare)
am 22.03.2020 20:33

"... die Banken pumpen unendlich viel Geld ins System und irgendwann kommt es zur Hyperinflation, das ist meiner Ansicht nach nicht mehr abzuwenden..."

Das war eigentlich schon seit mindestens 2008 so!

Jetzt geht es halt schneller, dafür hat man aber auch eine bessere Ausrede...

(Rechnung könnte man nach China schicken und bei Nichtbezahlung eine Ersatzvornahme in Form von Importzöllen umsetzen.)

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 22.03.2020 10:34

Kuba ?

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