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Wo Volksschüler und Demenzkranke gemeinsam Zeit verbringen

Von Michael Schäfl, Kärnten, 18. Juli 2019, 00:04 Uhr
Wo Volksschüler und Demenzkranke gemeinsam Zeit verbringen
Gerstorfer (M.): Inforeise nach Kärnten

Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP) informierte sich in Kärnten über innovative Projekte in der Arbeit mit Demenzpatienten.

Bis 2050 steigt die Zahl der Demenzkranken in Oberösterreich auf 48.000, prognostiziert die Gebietskrankenkasse Oberösterreich. Aktuell gibt es 22.000 Betroffene.

Auf diesen Anstieg müsse man sich bereits jetzt vorbereiten. "Demenzerkrankungen sind auf dem Vormarsch. Die Betreuung der hilfsbedürftigen Senioren muss dringend daran angepasst werden", sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP). Um mögliche Handlungsstrategien kennenzulernen, besichtigte sie gemeinsam mit dem Diakoniewerk zwei innovative Projekte in der Arbeit mit Demenzpatienten in Kärnten. Der im November 2018 eröffnete "MaVida-Park" in Velden am Wörthersee gilt europaweit als Vorzeigeprojekt.

"Die Architektur ist auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt. Im gesamten Gebäude gibt es keine Sackgassen, und die Gänge enden an zentralen, mit Pflegepersonal besetzten Punkten", sagt Heimleiter Johannes Hecher.

"Wir begegnen unseren Patienten auf Augenhöhe und arbeiten viel mit der angrenzenden Volksschule zusammen. Häufig besuchen unsere Bewohner die Kinder und lesen ihnen vor", sagt Stationsleiterin Birgit Marolt über die Arbeit mit den 113 an Demenz Erkrankten am Standort. Dass die Begegnung von Pflegepersonal und Patienten auf Augenhöhe funktioniert, bestätigt eine Bewohnerin. "Ich bin froh, dass ich in so ein Heim gekommen bin, wo ich daheim sein kann", sagt sie. Die zweite Einrichtung, das Haus St. Peter der Kärntner "Diakonie de La Tour" in Klagenfurt, widmet sich der Betreuung von Personen mit und ohne Demenz. "In den vergangenen Jahren wurden wir mit Konfliktfeldern konfrontiert, die uns bis dato unbekannt waren", sagt die Pflegedienstleiterin der Einrichtung, Sonja Wieser.

Das "Drei-Welten-Modell"

Die Antwort fand man im "Drei-Welten-Modell". Die Bewohner, das Wort "Patienten" wird in der Einrichtung ebenso wie "Dienstkleidung" bewusst vermieden, werden abhängig vom Stadium ihrer Erkrankung in drei Bereichen untergebracht. Die Erkrankten in "Welt eins" sind weitestgehend selbstständig und leben in einer Art Wohngemeinschaft zusammen. In "Welt zwei" leben Bewohner, die Schwierigkeiten mit der örtlichen und zeitlichen Orientierung haben, während in "Welt drei" Menschen im letzten Stadium ihrer Erkrankung individuell betreut werden. "Die Kärntner Einrichtungen verdeutlichen uns, wie Projekte, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, umgesetzt werden können. In Oberösterreich wollen wir Ähnliches schaffen, dürfen aber auf die pflegenden Angehörigen nicht vergessen", resümiert Gerstorfer.

Die weitere Vorgehensweise: "Die bestehenden Demenzservicestellen werden bis 2020 flächendeckend ausgebaut. Wir müssen den Angehörigen noch mehr Know-how und Hilfe anbieten."

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