Wie ein Auto-Klassiker von Lehrlingen wiederbelebt wird

"Wir sind begeistert, wie schlecht der beinand’ ist", sagt Peter Schmolmüller, ÖBB-Postbus-Regionalmanager, über den VW-Käfer, der seit ein paar Tagen in der Linzer Werkstatt steht. Das Kultfahrzeug aus dem Jahr 1965 macht wahrlich keinen guten Eindruck: Karosserie und Unterboden sind durchgerostet, der 34-PS-Motor springt seit Jahren nicht mehr an, das Leder der Sitze ist vergilbt.

In den nächsten Monaten wird sich das ändern. 13 Lehrlinge aus den Postbus-Werkstätten Linz, Steyr und Salzburg werden den weißen "Kugelporsche" komplett in seine Einzelteile zerlegen und ihn anschließend selbstständig, unter der Anleitung von ihren Ausbildnern, restaurieren.

Karitativer Zweck

Ziel des Projektes ist laut Schmolmüller, den Lehrlingen die Funktionsweise und den Aufbau eines Fahrzeuges näherzubringen und das Miteinander zu fördern. Bereits im Vorjahr habe man mit einem ähnlichen Projekt, der Restaurierung eines Puch 500 aus dem Jahr 1971, "sehr gute Erfahrungen" gemacht.

Sobald das Fahrzeug wieder fahrtüchtig ist, wird es versteigert. Der Erlös wird einer karitativen Einrichtung gespendet.

"Mit solchen Projekten wollen wir jungen Menschen zeigen, wie vielfältig und abwechslungsreich eine Ausbildung bei uns ist", sagt ÖBB-Postbus-Vorstand Alfred Loidl. Es sei klar, dass ein Unternehmen nur die Fachkräfte haben wird, "die es auch selbst ausbildet".

Bei den ÖBB sind derzeit mehr als 2000 Lehrlinge in 27 Berufssparten beschäftigt. Damit ist das Unternehmen laut Loidl österreichweit der größte Ausbildungsbetrieb im technischen Bereich.