Welser Abfallverwertung: Umweltstadtrat fordert von Energie AG Zugeständnisse
WELS. Rammerstorfer reagiert auf Konflikt in der Umweltkommission
Auf den Streit innerhalb der Umweltkommission der Welser Abfallverwertung (WAV) reagiert nun der zuständige Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer. Den Hinausschmiss von Moderator Helmut Retzl, dessen Beratungsfirma das Beteiligungsverfahren seit 1992 begleitet, hält Rammerstorfer für einen Fehler. Die Welser Zeitung hatte exklusiv berichtet. Die WAV gehört zu 100 Prozent der Energie AG Umwelt Service.
Alle an einen Tisch
Die Entschärfung des Konfliktes sei nur möglich, wenn im Rahmen einer Sondersitzung alle Beteiligten am Tisch sitzen würden, betont Rammerstorfer: "Die Begründung für das Verhalten der Energie AG erschließt sich mir bis dato nicht. Ich halte das Vorgehen nicht nur für politisch unklug, es entspricht auch in keinster Weise der Geschäftsordnung der Umweltkommission", kritisiert der Welser Umweltstadtrat die Vorgangsweise der Energie AG.
Die Umweltkommission setzt sich aus Anrainern zusammen sowie aus Bürgern, die nach dem Schöffenprinzip ausgewählt wurden. Mehrmals pro Jahr trafen deren Mitglieder zusammen, um über aktuelle Vorgänge in der WAV informiert zu werden. Jetzt ist vorerst Schluss damit. "Die Kommission arbeitete mit großem Erfolg und konnte die langjährigen Konflikte um die Müllverbrennung entschärfen", lobt Rammerstorfer die Tätigkeit des Gremiums.
Die Mitglieder der Umweltkommission wurden von Retzl über die Trennung informiert. Die Energie AG Umwelt Service kündigte den Teilnehmern mehrere Tage danach eine Änderung der Strategie an. Da sich die Rahmenbedingungen und Themen seit der Gründung der Kommission geändert hätten, wolle man ein neues Format auf die Beine stellen.
Fortsetzung selbstverständlich
"Das erfolgreiche Bürgerbeteiligungsmodell soll selbstverständlich weiterhin fortgesetzt werden, jedoch in einer der Zeit angepassten Form", hieß es gestern seitens der Energie-AG-Konzernkommunikation. "Dazu finden zeitnah Gespräche mit den gewählten Anrainervertretern statt, um das weitere Vorgehen zu besprechen."