Scooter-Firma: "Sind gekommen, um zu bleiben"
WELS. Die Bedeutung von Elektrorollern für die Mobilität in Wels nimmt zu – die Beschwerden ebenso.
Die türkisen E-Scooter prägen das Stadtbild. Dabei waren sie im Winter in ähnlicher Anzahl präsent, doch jetzt werden sie auch wieder gefahren, und mit der Anzahl der zurückgelegten Kilometer häufen sich die Beschwerden. Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß (FPÖ) kündigte deshalb einen Verhaltenskodex an. Beschwerden über abgestellte Scooter mitten am Gehsteig oder Roller-Fahrer, die statt der Fahrbahn den Gehsteig frequentieren, summierten sich.
Koits schaltet sich ein
Auch Altbürgermeister Peter Koits (SPÖ) schaltete sich ein und ersuchte die Verleihfirma, gegen Scooter-Rowdys durchzugreifen: "Erst heute Nachmittag ist ein Benützer mit relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Gehsteig ohne Rücksichtnahme auf Fußgänger entlang des Alten- und Pflegeheims Neustadt unterwegs gewesen. Mein sachlicher Hinweis auf die Situation wurde völlig ignoriert", beklagte Koits, der in Wels-Neustadt den Pensionistenverband leitet.
Um gröberen Ärger zu vermeiden, will Martin Skerlan vom Anbieter TIER Mobility Austria umfassend kooperieren. "Wir sind sehr bemüht um die Sicherheit. Über unsere App haben wir erst kürzlich wieder eine Kampagne gestartet." In sensiblen Bereichen werde die Geschwindigkeit der Scooter automatisch gedrosselt. Das oftmals geforderte Herunterschrauben des Tempos auf 10 km/h lehnt Skerlan jedoch ab: "Da ist die Wahrscheinlichkeit, umzukippen, und damit die Verletzungsgefahr größer."
Nutzer können auch gesperrt werden. "In Wels hatten wir noch keinen Fall." Auch von schweren Unfällen sei man bisher verschont geblieben, versichert Skerlan: "Zugegeben, wir erfahren nicht alles. Wenn die Polizei gerufen wird oder die Versicherungen ins Spiel kommen, werden auch wir informiert." Unfälle mit Verletzten, in Linz schon vorgekommen, könne man an einer Hand abzählen.
In Wels zählte TIER-Mobility 2020 mehr als 30.000 Fahrten. Seit dem Start im Mai habe sich die Flottengröße von 100 auf 140 Scooter erhöht. Nunmehr kann auch Thalheim angefahren werden. Im Sommer registrierte der Anbieter über 1100 Kunden monatlich. Im Schnitt fährt jeder Kunde zehn Minuten. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", verkündet Skerlan selbstbewusst.
Fußgängerin (40) wurde in Aschach von Pkw angefahren
74 statt 30 km/h: Raser musste in Wels Führerschein abgeben
Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"
Baggern und Pritschen beim Welser "City Beach" ab Juli
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
E-Scooter, auch so ein Ding, das die Welt dringend gebraucht hat.....
Man wird sich an diese Art der Fortbewegung als Erscheinungsbild wohl dauerhaft gewöhnen müssen. Das mit dem im Weg herum stehen ist mir auch schon aufgefallen, und die Dinger sind auch gar nicht so leicht, dass man sie selbst schnell man zur Seite schiebt.