Gute und schlechte Noten für Welser Schulmenüs
WELS. Zwei Monate lang nahmen anonyme Testesser die Mittagsmenüs in den Welser Pflichtschulen unter die Lupe. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick erfreulich.
In fünf Ausspeisungsorten gaben die "Mystery-Eater" gute Noten in punkto Geschmack und Abwechslung: "In allen Schulkantinen war das Essen okay bis sehr gut. Schlecht habe ich überhaupt nirgends gegessen", schreibt einer der Testesser in seinem Bericht.
Kritischer fällt das Urteil der Küchen-Jury bei den Nährstoffen aus. Diese, so heißt es, lägen zwar auf den ersten Blick sehr nahe am Optimum. Als Richtlinie gibt der österreichische Ernährungsbericht maximal 35 Prozent Fette, 52 Prozent Kohlehydrate und 13 Prozent Eiweiße aus. Geht man ins Detail, so sind die ungesünderen Nährstoffarten jeweils in der Mehrheit. Zudem wird der geringe Anteil an Ballaststoffen bemängelt.
Keine Nachhaltigkeit
Schlechte Noten gibt es für die Nachhaltigkeit: "Die Regionalität ist mit einem Lieferweg von zirka 1000 Kilometern nicht gegeben, die Saisonalität erkennt man am Speiseplan auch nicht", wird in dem Testbericht bemängelt. Das Zertifikat "Gesunde Küche" für die Firma Sodexo sei daher zu hinterfragen.
Der deutsche Nahrungskonzern beliefert seit 2014 die Kantinen der Welser Pflichtschulen mit frischen Speisen. Im Juni und Oktober des Vorjahres war es zu ähnlichen Tests gekommen. Damals wurden die angelieferten Speisen mit Sehr gut oder Gut bewertet.
Die Stadtpolitik reagiert unterschiedlich: Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) fordert von Sodexo mehr Qualität und Nachhaltigkeit beim Schulessen. Der zuständige Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) verlangt mehr Regionalität, einen höheren Bio-Anteil und fordert zum wiederholten Mal die Errichtung einer städtischen Zentralküche.
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Sehr treffend formuliert 😉
Zu ginoz
Ich lese alle paar Monate einen Artikel rund um dieses Thema. Wahrscheinlich fehlen die Tage die Schlagzeilen aus Gewalt oder vergeigten Stadtprojekten.
Ich bin selbst Betroffener, da mein Sohn zuerst in eine VS und jetzt in eine NMS geht, die in diese Pflichtschulen hineinfallen. Ich kann mich auch noch gut an den letzten Essenslieferanten erinnern, mit vielen Beschwerden und oft Hunger am Nachhause-Weg.
Ich würde den Damen und Herren "Kritikern" doch empfehlen, beim nächsten privaten Einkauf, alles was nicht unmittelbar aus der Region kommt, wieder zurückzulegen.
Haben Sie schon darüber nachgedacht, wo eine Zentralküche ihre Waren herbekommt (oder wartet man einfach auf eine Küche eines Gemeinderates?). Es ist schade, dass es wieder einmal nicht um den Bürger oder die Kinder geht - sondern reine politische Polemik. Und denken Sie auch über das Preis-Leistungsverhältnis nach - oder wird es dann von den Kosten für die Eltern gleich bleiben? Wer zahlt den Rest?? Danke fürs NACHDENKEN!