Einsatz im größten Flüchtlingslager der Welt
PRAM. Menschen helfen und sich freiwillig für die Gesellschaft engagieren: Für Florian Haller (38) aus Pram sind das keine leeren Worthülsen.
Der Oberarzt, der im Klinikum Wels-Grieskirchen arbeitet, tauschte den modernen Zentral-OP gegen den Operationssaal im Feldspital in Cox’s Bazar in Bangladesch.
Hütten aus Wellblech und selbstgebaute Zelte aus Plastikplanen stehen dichtgedrängt auf den schlammigen Hügeln in Cox’s Basar. Mehr als eine Million Menschen fanden bisher Zuflucht im größten Flüchtlingslager der Welt. Die einzelnen Camps an der Grenze zu Myanmar sind heillos überfüllt, und es fehlt an den wichtigsten Dingen. Die Flüchtlinge brauchen Nahrung, sauberes Wasser und medizinische Versorgung.
Täglich 150 Patienten
Ein wichtiger Knotenpunkt in diesem internationalen Netzwerk der Hilfe ist das Feldspital, das das finnische Rote Kreuz dort betreibt. Mehrere Wochen lang war Florian Haller dort freiwillig im Einsatz. "Wir haben dort täglich rund 100 bis 150 Menschen betreut. Bis Ende 2018 behandelten die dort eingesetzten Mediziner mehr als 40.000 Patienten, über 400 Babys erblickten das Licht der Welt", erzählt der aus Tirol stammende Mediziner.
"Ich habe gelernt, das Bestmögliche mit ganz einfachen Mitteln herauszuholen", sagt Haller über seinen mehrwöchigen Einsatz, der von 30. November bis kurz vor Weihnachten dauerte. "Ich persönlich habe auf jeden Fall profitiert, konnte meinen Horizont erweitern und viele Menschen kennenlernen, die der weltweiten Rotkreuz-Familie angehören."
Die OÖN unterstützen die Freiwilligen-Kampagne des Roten Kreuzes und stellen in den nächsten vier Wochen engagierte Helfer vor.