Busdrehscheibe: ÖVP-Chef will Bürger befragen
WELS. Peter Csar über das Klima in der Koalition mit der FPÖ, ein neues Verkehrskonzept und das "Böhse Onkelz"-Konzert.
Der Obmann der kleinen Koalitionspartei verlangt vor der Wahl 2021 ein neues Verkehrskonzept für die Stadt und will über den künftigen Standort der Busdrehscheibe die Bürger befragen.
Welser Zeitung: In der Öffentlichkeit wird die ÖVP im Gegensatz zur FPÖ kaum wahrgenommen: Stimmt dieser Eindruck?
Csar: Seit 2015 arbeiten wir in der Koalition sehr konstruktiv und aktiv zusammen. Beim Verkauf dieser Arbeit gibt es für die ÖVP aber Handlungsbedarf. Was umgesetzt wurde, konnte nur passieren, weil wir das gemeinsam wollten.
Welche Dinge wollen Sie besser verkaufen?
Die neue Stadtplatz-Beleuchtung, den verringerten Leerstand in den FUZO-Geschäften: Das alles trägt ganz massiv unsere Handschrift. Oder, dass das Kulturangebot in Wels weiterhin sehr vielfältig ist.
Wie wollen Sie die Eigenständigkeit der ÖVP verdeutlichen?
Mit dem Bürgermeister ist vereinbart, dass wir in der Koalition Themen gemeinsam verkaufen. Das Manko ist halt, dass das nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht.
Wurde der Koalitionspakt gebrochen?
Nein, weil es so definitiv nicht ausgemacht ist, es ist eine zwischenmenschliche Sache. Für mich ist es selbstverständlich, mit einem Partner auf Augenhöhe umzugehen. Das muss man von der FPÖ leider Gottes immer wieder einfordern.
Die ÖVP agiert mit einer Doppelspitze: Peter Lehner im Stadtsenat, Sie als Parteiobmann: Wer hat das letzte Wort?
Der Parteivorstand! Peter Lehner und ich tauschen uns permanent aus. Natürlich gibt es unterschiedliche Auffassungen wie beispielsweise beim Standort für den neuen Kindergarten Pernau. Er hat sich zu früh auf einen Standort festgelegt. Wir reden solche Dinge hinter verschlossenen Türen aus: Diese Qualität halten wir seit drei Jahren ein.
Wer wird ÖVP-Spitzenkandidat bei der Gemeinderatswahl 2021?
Das wird im Vorstand beschlossen, vermutlich im Frühjahr 2020.
Peter Lehner ist nun Obmann der fusionierten Krankenkassen von Bauern und Unternehmern. Geht Lehners politische Karriere in Wels damit zu Ende?
Das weiß ich nicht. Es ist für ihn eine große Herausforderung und noch offen, wie viel Zeit notwendig ist. Es ist aber kein Fulltime-Job.
Der scheidende Wirtschaftsbundobmann Josef Resch nannte Sie einen Kommunisten: Neigt die ÖVP zur Selbstvernichtung?
Das Kapitel ist erledigt, auch wenn ich Pepi Resch seither nicht getroffen habe. Ich sehe ihn spätestens bei Wahl von Peter Lehner zu seinem Nachfolger. Ich trage Resch nichts nach, bin weder beleidigt noch gekränkt. Er ist emotional, hat Resch & Frisch mitbegründet und ist als Person auch resch und frisch. Dass er mich als Kommunisten bezeichnet hat, hängt vermutlich mit meinem Hauptberuf als Personalvertreter zusammen.
Die ÖVP bringt bei der Busdrehscheibe immer wieder neue Standorte ins Spiel: Will die Partei blockieren?
In den Medien wird es so transportiert. Wir wollen in Wels Akzente setzen – dazu gehört bei der K.-J.-Neugestaltung die Busdrehscheibe. Als einzige Partei haben wir konstruktive Vorschläge vorgelegt, die wir nicht von der Stadtplanung, sondern von externen Fachleuten prüfen lassen sollten. Wir möchten einen schönen K. J., daher muss man diskutieren. Wir sollten einen Ideen- und Architekturwettbewerb für den K. J. – mit oder ohne Drehscheibe – durchführen. Vielleicht kommt eine super Idee. Die Politik, soll aufhören, halbherzige Sachen zu fabrizieren.
Wann wird entschieden?
Das müssen wir in der Koalition ausreden. Fachleute sollen uns sagen, wie der K. J. aussehen soll. Die Zeit drängt und wir verzetteln uns. Wir haben die einzigartige Möglichkeit, mit dem Greif-Gebäude auch den K. J. nett und sympathisch zu gestalten und endlich die Busse rauszubringen und beim Bahnhof einen ordentlichen Öffi-Knotenpunkt zu machen – mit einer Elektrobus-Verbindung über den K. J. zum Welios und Welldorado. Ich kann mir eine Bürgerbefragung vorstellen und werde das in der Koalition ansprechen.
Welche ÖVP-Ideen wurden noch nicht umgesetzt?
Das Verkehrskonzept – inklusive der Öffnung der Einbahn Eisenhowerstraße. Es hat noch kein Verkehrsreferent der Mühe wert gefunden, die Einbahn Roseggerstraße zu öffnen, obwohl das 2006 beschlossen wurde. Wir brauchen ein neues Konzept vor der Wahl 2021.
Die umstrittene rechte Rockband "Böhse Onkelz" spielt heuer in Wels. Wie stehen Sie dazu?
Ich habe ein grundsätzliches Problem damit: Man muss aufpassen, welche Botschaften man mit dem Konzert aussendet, ich würde es am liebsten absagen.
Wie ist Ihr Verhältnis zur SPÖ?
Gut, wir tauschen uns regelmäßig aus. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Partei einen Keil in die Koalition treiben will.
Walter Zaunmüller wird als Gemeinderat in Erinnerung bleiben, der sich nie zu Wort gemeldet hat. Bringt er sich in der ÖVP ein?
Er hat als Kulturstadtrat gut gearbeitet, bringt sich aber bei Sitzungen nur sehr verhalten ein.
Warum verdienen diese abgehobenen blauen und schwarzen Bonzen eigentlich so viel Geld, wenn dann NICHTS Brauchbares für die Bevölkerung dabei rauskommt?
Wos woa ihr Leistung????
warum fragst du uns und nicht gleich die "Bonzen"?!
Wenn Falschheit und Intrigantentum einen Name hätte hießen die sicher Csar und Lehner
nachdem der resch sein standort am kj aufgibt, bin ich mir sicher, dass diese fragerei nur ein augenauswischerei ist.
Das kommt mir doch vor, wie May in London zum Thema Brexit. Die will ja auch abstimmen, bis ihr das Ergebnis passt. So ist es wohl auch mit der Busdrehscheibe und Csar. Der möchte auch so lange abstimmen, bis das Ergebnis für ihn passt. Demokratur der Türkisen. Ich weiß ja nicht, welche Interessen dieser Herr vertritt - sitzt er vielleicht im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank? Für Csar sind die Interessen der Busbenützer nicht wichtig. Es zählt wohl nur das Kapital für ihn. Die kommenden Investoren. Wie kann man dann noch den Standort des neuen Amtsgebäude begründen? Csar sollte sich einmal um ca 7 Uhr 20 und nach 13:00 Uhr bei der Busdrehscheibe aufhalten. Dann könnte er erleben, wie wichtig dieser Verkehrsknotenpunkt für tausende Schüler bzw. Angestellte ist, die doch Parkplätze für Csar und Co sparen und darüber auch noch etwas für die Umwelt tun. Ich wette Herr Csar fährt nie öffentlich sondern belästigt uns mit seinen Privatfahrten mit dem PKW.
Wurde schon mal über die Busdrehscheibe abgestimmt oder habe ich was verpasst?? Ich sehe sehr viel Schüler und Arbeitnehmer die zu Fuss zum Bahnhof gehen, weil die Anbindung mit dem Bus so schlecht ist. Weil die Busdrehscheibe vor 30 Jahren am KJ einen Sinn machte darf man dich darüber diskutieren??? Die Welt dreht sich weiter und der Trend geht eindeutig Richtung Öffis!
für ein zukunftsorientiertes Verkehrskonzept kann die Busdrehscheibe (wie in Dornbirn) nur beim Bahnhof sein - diese ist dort sehr logisch und einfach anzuordnen und kann eine funktionierende Drehscheibe zwischen Stadt - und Landverkehr werden;
Die neue Beleuchtung am KJ erzeugt schlechte Atmosphäre und ist dilettantisch umgesetzt (so eine schlechte Stadtplatzbeleuchtung gibt es nirgends!)
es wird immer von Ideen - und Architekturwettbewerben gesprochen - diese bedürfen aber einer anderen Herangehensweise und faire Rahmenbedingungen, um deren Potentiale auch heben zu können - es ist halt inhaltlich - vor allem in der Stadt- und Verkehrsplanung mit einem Perspektivenwechsel viel zu tun in Wels.................
Steyr hat eindrucksvoll vorgemacht, welche negativen Auswirkungen eine halbherzige und schlecht vorbereitete Verlegung der Busdrehscheibe weg vom Zentrum hin zum Bahnhof hat. Damit wurde die Stadt quasi "ausgehungert". Ein Beleg dafür ist, dass es am Stadtplatz keinen Nahversorger mehr gibt, weil einfach die Kundenfrequenz fehlt.
Für Wels bietet sich der Bahnhof als Busdrehscheibe an. Allerdings nur bei perfekter Einbindung der Innenstadt. Es muss doch möglich sein, für ALLE BUSLINIEN die erste Haltestelle am KJ einzuplanen. Damit wäre beide Ziele erreicht. Gute Anbindung an die Bahn UND einfache Erreichbarkeit für die Innenstadt.
Das wäre für mich ein attraktiver Öffentlicher Verkehr in Wels.
Alleine beim Bahnhof fehlt der Platz der mit Geschäfts/Wohnhäusern verbaut wurde.
Die Busdrehscheibe gehört auf den KJ und nirgends sonst hin.
das ist auch meine meinung. ein citybus muss her. (dino schaue oba!)
Busdrehscheibe gehört einfach zum Bahnhof. Eine ordentliche Haltestelle am Kaiser-Josef-Platz und eine Citylinie die Bahnhof, Welios, Stadtplatz anfährt und der öffentliche Verkehr ind Wels kommt im 21. Jahrhundert an!
Der KJ-Platz ist durch den Busbahnhof total verschandelt. Der gehört zum Bahnhof, wie in anderen Städten auch. City Line in die Stadt mit Haltestellen, die man sich gut überlegen müßte. Das brächte Wels weiter und die Welser Innenstadt würde schöner. Und ich lebe gern in Wels.
als ich nach wels kam anno 1980 - war der "wurschtinsel" (mit herrlichen germknödel) als busdrehscheibe schon am kj. die verschandelung in form von verwüstung fand irgendwannmal 1993, im zuge der tiefgaragenbau statt.
Dort war die Busdrehscheibe bereits. Damals ging die Frequenz um 30 % zurück. Mit dieser Forderung greift man wohl sehr negativ in die Interessen der Busbenützer und auch des Unternehmens ein. Der Kaiser-Josef-Platz war immer schon vom Verkehr dominiert. Ging doch früher sogar der Zug bis zum KJ. Es gab viele Wirtsleute, die die Fuhrwerke mit Speis und Drang versorgt hat. Wir haben bereits viele Gutachten bezahlt, die den KJ als idealen Standort für die Drehscheibe auswiesen. Aber es kann wohl nicht sein, was Csar nicht gefällt. Glaubt er, Wels ist sein Eigentum?
der csar muss sich an die zustände noch am bahnhof erinnern - vorausgesetzt, dass er mit bus überhaupt schon mal unterwegs war.
Das sich seit dieser Zeit einiges verändert hat müssen sie auch dazusagen. Wer ist vor 30 Jahren mit dem Zug gefahren??? Heute fährt zB kein Mensch mehr mit dem Auto nach Wien! Der Trend geht klar Richtung Öffis - und der Bahnhof ist in Wels unterirdisch an das regionale Bussystem angeschlossen!
ich fahre NUR mit zug nach wien und nach budapest. ich schaffe es jedesmal mit dem bus zum bahnhof zu fahren und zurück.
ausser sonntag
Zwischen schaffen und ordentlich angebunden (nicht zu Fuß) liegen Welten. In den meisten Städten ist der Busbahnhof beim Bahnhof - warum wohl?? Sicher nicht weil es Nachteile hat!
"Zwischen schaffen und ordentlich angebunden (nicht zu Fuß)"
ich bin mit der 3-er und 2-er ordentlich angebunden. wenn ich jedoch viel zeit bis zu meinen zug-abfahrt hab, gehe ich freiwillig zu fuss zum hbf, ohne dass ich nachher geschafft bin.
Weil jeder von sich ausgeht. Es gibt Personen die schlecht zu Fuß sind oder es zu Fuß einfach nicht schaffen! Es geht für Pendler auch darum schnell zum Bahnhof zu kommen - mit dem Warten am KJ verliert man Zeit. Deshalb über KJ zum Bahnhof fahren und am Besten Ringlinien einführen die sich überschneiden.
Die schlecht bei Fuße sind haben allgemein Zeit. Mehrere Busse fahren zum Bahnhof.
Und aus.
bist welser, martihaa?
Ja und ich kenne auch noch eine Zeit wo beim Willinger am KJ eine Halestelle war - und diese hat funktioniert!
In der Hoffnung das der Hr.Csar die Kommentare zu diesem Artikel liesst- eine Bürgerbefragung zum Thema "Busdrehscheibe" sollte in jedem Fall kommen !!!
Wird das wieder so eine sinnlose Befragung wie vor knapp 2 Jahren? Teilnahme bei knapp 10 %? Mit Suggestivfragen und keinerlei Umsetzungsrelevanz? Dann bitte nicht.
Es gibt genug Verkehrsexperten die gute Lösungen parat haben. Man muss das Rad für Wels nicht neu erfinden. Verkehrsoptimierungen in mittelgroßen Städten sind an der Tagesordnung.
Es muss nur endlich eine Entscheidung her. Lasst das jahrelange Herumwurschteln endlich sein, und trefft eine Entscheidung.