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Geschichten aus dem Glasscherbenviertel

Von Michaela Krenn-Aichinger, 30. Juni 2015, 00:04 Uhr
Geschichten aus dem Glasscherbenviertel
Eineinhalb Jahre hat Ernst Lugmayr an seinem Buch geschrieben. Bild: krai

GRIESKIRCHEN/TOLLET. Der Schriftsetzer und Hausmeistersohn Ernst Lugmayr erzählt Episoden aus seiner Jugend in den 60er Jahren.

Das Bahnhofsviertel, in dem der Grieskirchner Hausmeistersohn Ernst Lugmayr aufgewachsen ist, wurde in den sechziger Jahren wenig schmeichelhaft in "Glasscherbenviertel" umgetauft. Rund um den Grieskirchner Bahnhof türmten sich riesige Schutthalden mit Abbruchmaterial auf. Nach und nach entstanden neben den Fabriken soziale Wohnbauten, in die Arbeiterfamilien einzogen.

Bei manchen Lehrern hatten die Kinder aus einfachen Verhältnissen einen besonders schweren Stand. "Dass wir Kinder vom Bahnhofsviertel anders behandelt wurden, haben wir von manchen Lehrern schon zu spüren bekommen, wir wurden geprügelt, erniedrigt und gedemütigt. Wir haben uns vor den Lehrern gefürchtet", erzählt Ernst Lugmayr. Der 62-Jährige möchte in seinem ersten Buch "Freiheit, Fortschritt, Marmeladebrot – Geschichten aus dem Glasscherbenviertel" auch das trügerische Bild ehrbarer Autoritätspersonen ins rechte Licht rücken, die sich an wehrlosen Schülern gewaltsam vergriffen hatten.

Von klein auf bis zum Ende der Hauptschulzeit lebte Lugmayr als "da Hausmastabua" in einem sozialen Wohnbau und bekam vieles davon mit, was sich im Viertel abspielte. Das hatte auch mit dem Beruf seiner Eltern zu tun. "Sie waren eine Anlaufstelle für alles Mögliche, die Menschen kamen ihren Anliegen und Sorgen zu ihnen."

Anekdoten aus dem Grätzel

In zehn Kurzgeschichten erzählt er Episoden aus seiner Kindheit in den 60er Jahren. Für den Autor sind es einzigartige Geschichten, aus einem Grätzel, das es fast in jeder Stadt gibt, die nicht in Vergessenheit geraten sollen.

Daraus ein Buch zu machen, das hatte der gelernte Schriftsetzer, der jetzt in Tollet lebt, schon lange im Hinterkopf. Ein Freund hat ihn dann ermuntert, sein Projekt auch umzusetzen und sich seine Kindheits- und Jugenderlebnisse von der Seele zu schreiben. Rund eineinhalb Jahre arbeitete er an dem 188 Seiten starken Buch, bis er den Schritt wagte, es an einen Verlag zu schicken. Und gleich der erste Verlag, der niederösterreichische Verlag Bibliothek der Provinz, hat seinen Erstling veröffentlicht. Vielleicht folgt noch ein Hörbuch mit Musik aus der damaligen Zeit nach, Lugmayr spielt selbst in einer Band, den "Ruby Tubes".

Am Samstag findet die Premierenlesung statt, der Ort dafür ist unüblich, aber passend: das Bahnhofbuffet in Grieskirchen.

 

Ernst Lugmayr präsentiert sein Buch "Freiheit, Fortschritt, Marmeladebrot" am Samstag, 4. Juli, 20 Uhr, im Bahnhofbuffet Grieskirchen. Begleitet wird er musikalisch von Christian Humer, Josef Schildberger und Helmut Scharinger. Erhältlich ist das Buch bei Thalia in Grieskirchen, beim Verlag Bibliothek der Provinz und beim Autor selbst.

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