Ein Ausflug in die Märchenwelt am Pöstlingberg
LINZ. Jutta Lehner fährt seit 16 Jahren den Drachenzug "Lenzibald" in der Grottenbahn – und ist auch "Zwergen-Ärztin"
"Die Zwergerl sind bereits munter, und der Drache hat auch schon gefrühstückt", ruft Jutta Lehner, als sie das Eingangstor zur Grottenbahn öffnet. Und schon ist eine Gruppe Besucher auf dem Weg ins Zwergenreich im Pöstlingberg.
"Man kann hier seinem Alltag entfliehen und in eine Märchenwelt eintauchen", sagt Lehner, die seit 16 Jahren Grottenbahn-Fahrerin ist und sich um die Dekoration, Veranstaltungen und kleine "Verletzungen" der Zwerge, wie etwa abgebrochene Finger, kümmert.
Die Zwerge - sie sind die Stars bei der Fahrt mit dem Drachenzug "Lenzibald". "Ich erzähle den Kindern gerne Geschichten zu den Zwergen. Den Mädchen gefällt der Zwergenkönig besonders gut, die Buben hingegen lieben den Käfer-Überfall", sagt die 46-Jährige, die mit einer Kollegin die Zwergengeschichten in dem Buch "Grottenbahnabenteuer" niedergeschrieben hat.
Langeweile kommt bei ihrer Arbeit nicht auf: "Natürlich kennt man jeden Zwerg in- und auswendig, aber es kommen viele unterschiedliche Gäste. Das macht meinen Tag abwechslungsreich", erzählt die Paschingerin, die selbst als Kind und später mit ihren Töchtern (22 und 25) in der Grottenbahn war.
On Regenwetter wie jetzt oder Sonnenschein - die Grottenbahn ist immer ein Tipp. "Selbst im Hochsommer hat es hier angenehme 20 Grad", sagt Lehner. Kombinieren lässt sich ein Besuch auch gut mit einer Fahrt mit der Pöstlingbergbahn.
Viele Attraktionen
Bereits seit 111 Jahren werden die Pforten der Grottenbahn für neugierige Gäste geöffnet, rund 150.000 Besucher pro Jahr besuchen die Zwergenwelt, die in einem der sechs ehemaligen Türme der maximilianischen Befestigungsanlage untergebracht ist.
Und auch wenn für manchen Besucher die Zeit stillzustehen scheint, stehen immer wieder Veränderungen an, wie etwa die Adaptierung der Märchenwelt mit Licht- und Toneffekten. Manches scheint sich aber doch nicht zu ändern: "Bei der dritten Runde, wenn das Licht angeht, geht immer ein ,Ah’ und ,Oh’ durch die Reihen."
Für einige sind die Besuche in der Grottenbahn Tradition. "Wir waren schon öfter hier, aber für Felix ist das heute eine Premiere", sagt Stefanie Ganglbauer (25) aus Steyr-Land, die mit ihren Söhnen Fabio (2) und Felix (8 Monate) sowie deren Onkel Wolfgang Ganglbauer (27) unterwegs ist. Dann geht es hinab in die Märchenwelt, wo einen eine historische Miniaturausgabe des Linzer Hauptplatzes, die Märchen und noch mehr erwartet.
Auf dem Weg dorthin muss man beim Zwerg Naseputz vorbei, der lautstark auf sich aufmerksam macht - und zwischen der Tigerfigur und den Bärenfiguren hindurchgehen. "Für einige Kinder ist das eine wahre Mutprobe, obwohl man sich wirklich nicht zu fürchten braucht", sagt Lehner.
Kindheitserinnerungen wecken
Nicht nur für die Kleinen, auch für die Großen lohnt sich ein Besuch: "Bei vielen kommen Kindheitserinnerungen hoch." So wie bei Christian Holleis (40), der mit seiner Nichte Lea (4) zu Besuch ist: "Mir hat früher die Drachenzugfahrt am besten gefallen."
Zum Schluss erzählt Lehner noch, worauf man achten sollte: "Unser Maskottchen Sebastian ist aus einem der zwei Eier geschlüpft, die die Zwerge im Kristallbergwerk gefunden haben. Das zweite liegt noch unten." Beim nächsten Besuch empfiehlt es sich zu schauen, ob die Eischale einen Sprung hat. Denn wer weiß, vielleicht schlüpft ja irgendwann ein zweites Drachenbaby.
Wels will Müllsünder künftig strafen
Jetzt ist es fix: Welldorado-Freibad öffnet einen Monat später als sonst
Walkerinnen mit einer Botschaft gegen Gewalt
Eine Nacht lang Forschung live in den Betrieben erleben
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.