Borkenkäfer-Alarm: "Bald keine einzige Fichte mehr am Schallerbacher Berg"
BAD SCHALLERBACH/SCHLÜSSLBERG. BH Grieskirchen verwarnte säumigen Waldbesitzer mehrmals, weil er befallene Bäume nicht rechtzeitig entfernte – die Ausbreitung konnte nicht mehr eingedämmt werden.
Mit einem massiven Borkenkäfer-Befall haben derzeit auch Waldbesitzer am Schallerbacher Berg zu kämpfen. Der Schädling breitet sich rasant aus, wie auch vielen Autofahrern auf der B 137 nicht verborgen geblieben ist. Schuld daran seien nicht nur die lange Trockenheit und Hitze, sondern auch ein säumiger Grundbesitzer, der die vom Schädling befallenen Fichten nicht rechtzeitig beseitigt habe, und ein zu lasches Vorgehen der Forstbehörde, sind betroffene Waldbesitzer verärgert.
"Der Schallerbacher Berg wird bald fichtenfrei sein. Der Schaden beträgt für die rund sieben Betroffenen bereits mehrere 10.000 Euro", sagt Waldbesitzer Markus Pschernig. Bereits im Februar hat es eine Sitzung in der Bezirkshauptmannschaft gegeben. Hätte der betroffene Waldbesitzer rasch gehandelt, wäre es nicht zu diesem massiven Schaden gekommen, ist Pschernig überzeugt. "Es wurden aber bis Ende Juli weder vom Grundbesitzer noch von der Behörde Maßnahmen gesetzt, um die Ausbreitung zu verhindern." Im mehr als einen Hektar großen Wald von Pschernig waren im Juli 80 Prozent der Fichten befallen, er beauftragte ein Unternehmen, die Bäume zu entfernen.
Die wachsende Borkenkäferplage war der Forstbehörde bereits seit Frühjahr 2017 bekannt. "Wir haben entsprechende Schritte eingeleitet, der betreffende Waldeigentümer bekam sieben Bescheide zugestellt, und bei allen wurde die Ersatzvornahme angedroht", sagt Grieskirchens Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer. Bei der Ersatzvornahme beauftragt die Behörde ein Unternehmen mit dem Fällen der Bäume. Die Kosten muss der säumige Waldbesitzer tragen. Laut Schweitzer wurden die forstbehördlichen Aufträge mehrheitlich vom Grundbesitzer erfüllt. Im September musste allerdings eine Ersatzvornahme durchgeführt werden. Heuer kam es wegen der ungewöhnlichen Trockenheit und der hohen Temperaturen generell zu einer sprunghaften Vermehrung der Borkenkäfer. "Trotz intensivster Bemühungen, laufender Kontrollen, fünf Bescheiden zwischen Ende Februar und Ende Juli und der Androhungen der Ersatzvornahme war es am Schallerbacher Berg nicht möglich, eine Ausbreitung wirksam einzudämmen", betont Schweitzer.
Erklärungsbedarf
Für den geschädigten Waldbesitzer Markus Pschernig ist es unverständlich, dass die Behörde von Februar bis August keine Ersatzvornahme angeordnet hat und die Anfang August gefällten Fichten des Grundstücksnachbarn noch immer herumliegen. "Die Brut konnte sich fertig ausbilden und ausfliegen."
Der betroffene Waldbesitzer wollte auf Anfrage der OÖN keine Stellungnahme abgeben. Die Bäume seien seit 1. August gefällt. Er werde sich in zwei, drei Wochen schriftlich dazu äußern.
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Waldbesitzer haben eine Verantwortung für Ihre Wälder insesondere gegenüber den angrenzenden Nachbarn. Eine Ignorierung der Verantwortung wie in bei diesen Fall gehört auf schärfste verurteilt. Leider ist der Waldbesitzer auch in anderen Fällen ein absoluter Quertreiber.
In zwei, drei Wochen will er sich zu den Vorwürfen äußern.
Und genau so faul war er beim Schlägern der befallenen Bäume. Und wenn die jetzt noch im Wald lagern, ist das grob fahrläßig. Würde ich einen solchen Nachbarn haben dann würde ich diesen auf Schadenersatz klagen.
Multiples Androhen von Ersatzmaßnahmen ohne deren Durchführung ist zu wenig.
Aber in der Welser Gegend lässt sich der Amtsschimmel auch bei Falschparkern seeeehr lange Zeit - wie wir gestern lesen durften.