Verkehrschaos: Klimaaktivisten blockierten Linzer Autobahnabfahrt
LINZ. Ausgerechnet am Tag des Bahnstreiks, an dem ohnehin schon mit einem Verkehrskollaps in Linz zu rechnen war, haben sich die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bei der Autobahnabfahrt der A7 in Linz festgeklebt.
Sie haben es wieder getan: Nachdem sich die 15 Klimaaktivisten der "Letzten Generation" vergangene Woche in der Hauptstraße zu einer Protestaktion versammelt haben und damit ein Verkehrschaos auslösten, kam es auch am heutigen Montag zu einer Klebeaktion. Eine 24-Jährige klebte sich gegen 8 Uhr bei der Abfahrt Hafenstraße der A7 (Mühlkreis-Autobahn) fest Ein Video dieser Aktion wurde eiligst auf Twitter gepostet. Laut Landespolizeidirektion OÖ waren drei Personen beteiligt, zwei davon hatten sich festgeklebt.
"Es macht mich traurig, dass Menschen so aggressiv sind. In ein paar Jahrzehnten werden wir an Hunger, Krieg und Not leiden, hier in Österreich", sagt die Aktivistin. Treffender Nachsatz einer verärgerten Pendlerin: "Is des jz eicha Ernst?"
Von Polizisten entfernt
Gegen 8.15 Uhr trafen Polizisten bei der Abfahrt ein. Das richtige Lösemittel für den Kleber, mit dem die Aktivisten sich festgeklebt hatten, hatten sie bereits dabei. Sie lösten die beiden Aktivisten, die sich festgeklebt hatten, von der Fahrbahn und trugen sie auf den Gehsteig.
Nach der Identitätsfeststellung wurden die drei anwesenden Aktivisten von der Abfahrt weggewiesen, sie werden angezeigt. Der Einsatz war um ca. 8.30 Uhr beendet.
Luger: "Unerträgliche Provokation"
Mit deutlichen Worten reagierte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) auf die Protestaktion: "Das ist eine unerträgliche Provokation, insbesondere am heutigen Tag des Bahnstreiks", sagte der Stadtchef in einer Presseaussendung. Er forderte eine Gesetzesänderung vom Bund, die es ermöglicht, dass sich Betroffene an den Verursachern "schadlos halten". Denkbar seien neben Gefängnisstrafen auch Schadenersatzansprüche.
Auch der für Verkehrsagenden zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) kritisierte die Aktion scharf. "Ich habe überhaupt kein Verständnis für derartigen Aktionismus. Er verwies auf Bayern, wo zuletzt die Strafen drastisch erhöht worden waren. Dort droht den Klebern eine 30-tägige Präventivhaft. Auch bei uns brauche es stärkere Konsequenzen für die Aktivisten: „Eine Möglichkeit wäre vielleicht, die Klebe-Chaoten zum Dienst an der Allgemeinheit zu verpflichten, etwa Pickerln von Laternen oder Ähnlichem zu kratzen“, sagt der Vizebürgermeister.
Video: Bahnstreik in ganz Österreich
Auch in Graz und Innsbruck klebten sich im Morgenverkehr Aktivisten von "Last Generation" auf den Asphalt. Die nicht angekündigten Demonstrationen wurden rasch aufgelöst.
Auch in Graz und in Innsbruck kam es am Montag zu ähnlichen Klebeaktionen.