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„Profi-Fußball ist nicht mehr machbar“

Von Hannes Fehringer, 08. April 2020, 09:15 Uhr
Reinhard Großalber Bild: gepa

STEYR. Vorwärts-Torhüter Reinhard Großalbers Vertrag bei den Rot-Weißen läuft aus. Der Goalie und Kapitän verlängert ihn nicht, sondern beendet seine Karriere auch infolge Coronakrise.

Vorwärts-Kapitän Reinhard Großalber hatte immer schon einen guten Draht zu den Fans. Auf Facebook postete er am Freitag ein Bild von sich, auf dem er auf der menschenleeren Tribüne der Südkurve steht. „Heute ist Matchtag! Da wo normal hunderte Vorwärtsfans stehen, ist es heute gespenstisch still – auch die Süd ist im Coronamodus. In drei Tagen gibt es Neuigkeiten zu vermelden.“ Da ahnten Freunde und Bekannte des 34-jährigen Professors für Geografie und Leibesübungen am Gymnasium Werndlpark schon, dass etwas im Busch ist.

OÖN: Gestern also haben Sie bekannt gegeben, dass Sie Ihre Karriere beendet haben. Nach 307 Partien im SKV-Trikot verlässt ein Urgestein den Platz. Eine Folge der Coronakrise?

Großalber: Während der Coronakrise habe ich mehr Zeit zum Nachdenken gehabt. Ich habe erkannt, dass ich meine Tochter und meine Frau, das Familienleben, nicht mehr vermissen will. Bei den drei Verpflichtungen Familie, Lehrer und Fußball hat es mich beim Wunsch, überall gut genug zu sein, immens gefordert. Es hat mich fast zerrissen.

Sie standen also an einem Wendepunkt. Im Frühjahr hatten Sie das erste Mal in Ihrer Laufbahn eine Verletzung, ein Bänderriss am Knöchel, der Sie auf die Ersatzbank zwang. Dann läuft ihr Vertrag aus. Hat das in der Entscheidung mitgespielt?

Das waren schon auch ein paar Gewichte auf der Schale, die die Waage in die eine Richtung des Aufhörens kippen hat lassen. Mein Vertrag ist ausgelaufen und es hat sich in Folge des Coronavirus gezeigt, dass dem Verein wirtschaftlich der Gang zum Profifußball nicht mehr möglich sein wird. Der Verein muss sparen, es war genau der richtige Zeitpunkt, dass ich es gut sein habe lassen, weil der Ansporn zum Profi-Fußball hinfällig wird. Dem Verein kann man da nichts vorwerfen, er muss sehen, wie er mit einem weitaus kleineren Budget zurande kommt.

Gibt es ein Spiel, das in die goldene Erinnerung eingeht, ein Spielfilm, den man immer wieder gerne vor sich ablaufen lässt?

Das war das Spiel im vergangenen Herbst gegen Klagenfurt – jeder Schuss kam wie magnetisch in meine Hände, du hast das Gefühl und weißt, es passiert nichts, die schießen heute kein Tor gegen dich. Liefering war immer stark, Heimspiele gegen Lustenau und Dornbirn werden wie der Herbst generell im Gedächtnis bleiben.

Blicken Sie also mit Zufriedenheit auf Ihre Karriere zurück?

In der Bundesliga zu spielen, war das I-Tüpfelchen. Da braucht man nicht zu klagen, darf sich freuen.

Kein Spieler ist im Fußball jeder Niederlage so nahe wie der Torhüter.

Jeder bekommt irgendwann ein fürchterliches Eiertor. Dann ist Krisenfestigkeit gefragt. Meine Premiere für den SKV ging 1:3 in Eferding verloren. Ich habe durch einen blöden Fehlpass den Eckball verursacht, der uns ein entscheidendes Gegentor beschert hat. Sie haben mich trotzdem nicht auf die Ersatzbank verbannt.

Bleibt Reinhard Großalber dem Fußball erhalten?

Vorerst werde ich auf der Tribüne bei Vorwärts dabei sein. Ich werde sicher nicht gleich irgendwie als Trainer auf dem Platz stehen, sondern mal solide die Ausbildungen dafür machen.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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1  Kommentar
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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 10.04.2020 01:06

Alles, alles Gute, lieber Reini! Viele Jahre lang hast du uns den Kasten sauber und die Punkte festgehalten. Sportlich wie auch menschlich warst du eine Größe in der Mannschaft und ein Fixpunkt, auf den man sich immer verlassen konnte. Jetzt gehst du, und mir tut nur leid, dass der Abschied nicht so würdig verlaufen kann, wie du es dir verdient hättest. Ich hoffe aber sehr auf ein Abschiedsspiel, bei dem wir Fans dir noch einmal sagen können - "Du hast Vorwärts Steyr im Herzen!"

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