Scheiblehner: "Erwarte Vierkampf um den Titel"
STEYR. Regionalliga: Die Rotjacken holen sich bis Samstag im Trainingslager im türkischen Lara den Feinschliff.
In 15 Tagen startet Fußball-Regionalligist Vorwärts Steyr mit dem Auswärtsspiel bei Vöcklamarkt in das wohl wichtigste Frühjahr der Vereinsgeschichte seit dem Absturz in die Niederungen des OÖ-Unterhauses. Davor holt sich der Drittliga-Zweite bis Samstag im Trainingslager im türkischen Lara noch den Feinschliff, um das große Ziel – den Aufstieg in die neue zweite Liga – zu schaffen. Trainer Gerald Scheiblehner sprach im OÖN-Interview über Neuzugang Mario Petter, die kommende zweite Liga und die Lizenzierung.
OÖN: In Österreich herrscht gerade eisige Kälte – ein idealer Zeitpunkt für ein Trainingscamp in der Türkei, oder?
Gerald Scheiblehner: Wir finden hier Top-Bedingungen vor. Wie im Vorjahr sind wir im im Titanic Beach-Hotel in Lara untergebracht. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Für unsere Trainingseinheiten stehen uns vier perfekte Rasenplätze zur Verfügung.
Welchen Schwerpunkt haben Sie im Trainingslager gelegt?
Wir wollen das Team näher zusammenbringen und spielerisch sowie taktisch Fortschritte machen. Zum Glück wurden wir bis dato von Verletzungen verschont, konnten alle Kaderspieler mitnehmen. Lediglich Mario Petter war zuletzt leicht krank, kann aber wieder alles mitmachen. Das Trainingslager ist auch dazu da, ihn optimal in die Mannschaft zu integrieren. Durch ihn werden wir wohl mit einem zweiten echten Stürmer spielen, weshalb wir auch das System anpassen müssen. Unsere Spielanlage wird sich im Vergleich zum Herbst aber kaum verändern.
Das Ziel der Frühjahrssaison ist mit dem Aufstieg klar. Nach jetzigem Stand entfällt im Sommer aufgrund zu weniger Bewerber in der Regionalliga West auch die Relegation. Das ist auch für Vorwärts Steyr ein Vorteil, oder?
Natürlich. Würde Blau-Weiß Linz in der Ersten Liga Letzter werden und wir als Dritter die Regionalligasaison beenden, müssten wir gegeneinander in die Relegation gehen. Für die Regionalliga Mitte wäre ein Entfallen der Relegation auch fair, weil wir die meisten Anwärter für die neue zweite Liga stellen. Auch für Blau-Weiß wäre es gut: Weil gegen uns wäre es für sie schwierig geworden. (lacht)
Wie schätzen Sie die Vorwärts-Chance im Aufstiegskampf ein?
Ich erwarte einen Vierkampf um den Titel. Lafnitz bleibt für mich der Top-Favorit um die Meisterschaft, auch das Team der LASK Juniors schätze ich im Frühjahr sehr stark ein. Sie haben sich mittlerweile zum Aufstieg bekannt, werden alle Ressourcen nutzen und wohl auch immer wieder Spieler aus dem Profi-Kader einsetzen. Dazu kommen natürlich wir und die Amateure von Sturm Graz.
Bis 15. März müssen die Lizenz-Unterlagen für die neue zweite Liga abgegeben werden. Ist man in Steyr im Zeitplan?
Auf jeden Fall. Es ist aber schon ein irrsinniger Aufwand. Während das Trainerteam und die Spieler im Trainingslager schwitzen, verwendet Präsident Reinhard Schlager das Camp dafür, um die letzten Unterlagen für die Lizenz zusammenzustellen. Wir sind aber gut aufgestellt, werden wie andere Vereine auch keine Strohmänner für Trainer oder Mitarbeiter brauchen.