850 Einträge auf „Facebook“ fordern ein Bierzelt beim Lederhosentreffen

Trachtenmodenschau, Kür des Lederhosenpärchens, Schuhplattlerwettbewerb und Volksmusik – nur eines fehlt heuer beim Lederhosentreffen von 30. Juli bis 1. August: das Bierzelt. Stattdessen teilen sich das Festgelände sechs Gastwirte, die gegen Platzmiete Stände und Bänke aufstellen und bei Regen Schirme aufspannen.

Bei Festgästen hat die Neuerung Protest entfacht, der sich im Internet entladen hat. Markus Döcker aus Spital am Pyhrn hat auf „Facebook“ eine Gruppe „Lederhosentreffen ohne Bierzelt – nein danke!“ gegründet und großes Echo gefunden. 850 Unterstützer klinkten sich ein, bis Döcker ein weniger nettes Posting bekam. Der Absender teilte mit, wegen der „Negativwerbung“ bereits mit dem Kulturforum Windischgarsten wegen eines Eintrittsverbotes für den Rädelsführer gesprochen zu haben. Döcker löschte daraufhin sein „Facebook“-Forum vom Netz, versteht die Aufregung aber nicht: „Wir hatten nicht Angst, dass zu wenig Bier getrunken wird. Wir glauben nur, dass ein Zelt für so ein großes Fest angemessen ist.“ Döcker hat als freiwilliger Helfer auch immer beim Aufstellen der Planen selber mit Hand angelegt.

Kristine Wandner, Geschäftsführerin des Kulturforums Pyhrn-Priel, das das Fest mit der Gemeinde veranstaltet, sind keine Interventionen bekannt. Sie begründet die Neuausrichtung des Lederhosentreffens damit, „noch familienfreundlicher zu werden“. Mehrere Verköstigungsstellen und eine Open-Air-Bühne würden diesem Bestreben entsprechen.

Auf „Facebook“ gibt es unterdessen ein neues Forum. Marieke K. aus Windischgarsten gab ihre Meinung kund: „Das größte Fest in Windischgarsten wäre ein Nichts, wenn es kein Bierzelt gibt.“ 51 Befürworter haben sich ihrer Meinung schon angeschlossen.