Gmundner Kraftwerk feiert 50-jähriges Jubiläum und ist fit wie am ersten Tag
GMUNDEN. Energie-AG-Spitze lud zu Feier und enthüllte Schautafeln über die Geschichte der Anlage.
"Bei uns wird der Strom dort erzeugt, wo er verbraucht wird" ist ein Schlagwort der Energie AG Oberösterreich. Die Wassernutzung an der Traunkette spielt dabei eine wichtige Rolle, und einer der Bausteine, das Kraftwerk in Gmunden, feiert heuer sein 50-jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlass luden gestern Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner in seiner Eigenschaft als Energie-AG-Aufsichtsratsvorsitzender, Generaldirektor Werner Steinecker und Technikvorstand Stefan Stallinger zu einem kleinen Festakt direkt beim Kraftwerk ein.
Video: Feierliche Enthüllung der Schautafeln über die Geschichte der Anlage.
"Vor über 50 Jahren waren Visionäre so weit, zu sagen: Wir müssen die Kraft des Wassers nutzen", erinnert Achleitner an den zündenden Impuls Ende der 1960er-Jahre. Seither ist das rund zwei Kilometer vom See-Ausfluss entfernte Traunkraftwerk nicht mehr als wichtigste Energiegewinnungsquelle der Region wegzudenken. "Es ist ein Kraftwerk, das als ‚alte Dame‘ nach wie vor in der Blüte der Jahre steht", ergänzt Stallinger. "Und mit 50 Jahren sind wir noch nicht am Ende."
Energie-AG-General Steinecker: "Damals haben kluge Köpfe gesagt: Wir bauen ein Wasserkraftwerk und nutzen die heimische Energie auch der Traun. Damit entstand eines von 16 Kraftwerken entlang des Flusses, mit Beginn in Gosau bis hinunter nach Traun-Pucking." In Gmunden würden zwölf Megawatt an elektrischer Leistung produziert, womit die Anlage alle 14.000 Haushalte rund um den Traunsee mit Strom aus sauberer Wasserkraft versorgen könne. "Also ein ursächliches Beispiel von ‚Fahr nicht fort, kauf im Ort‘", so Steinecker.
Zusammen mit dem Kraftwerk wurde 1969 auch der Abwasserhauptsammler für Gmunden und mehrere benachbarte Gemeinden errichtet und die Trinkwasserversorgung der Stadt entscheidend verbessert: Zwei Rohrleitungen führen durch den Wehrgang des Kraftwerks. Für die Infrastruktur Gmundens war der Kraftwerksbau ebenfalls ein Gewinn, denn der im Zuge der Arbeiten errichtete Mariensteg bildet seit damals für Fußgänger und Radfahrer eine willkommene Verbindung der beiden Traunseiten.
Interessierten bietet sich ab sofort auch die Möglichkeit zu einer Zeitreise in die Historie des Kraftwerks: Bei der gestrigen Feier wurden an der Westseite der Traun drei Schautafeln enthüllt.