Der Krippenkünstler und Buchautor Franz Frey war weit über die Grenzen von Ebensee hinaus bekannt
Nach einem erfüllten Leben ist am 5. März der bekannte Ebenseer Krippenschnitzer, ehemalige Bedienstete am AMS Gmunden und Konsulent Franz Frey nach längerer Krankheit im Alter von 93 Jahren verstorben.
Frey entstammte einer Ebenseer Krippen- und Schnitzerfamilie. Eine im Familienbesitz befindliche Schwanthaler-Krippe entfachte in ihm bereits von Kindheit an die Liebe zur Krippe und in späteren Jahren zur Schnitzerei und Bildhauerei. 20 Jahre lang leitete Frey Schnitzkurse für das OÖ. Volksbildungswerk und für die Volkshochschule. Für seine Verdienste um das Krippenwesen wurde er vom Land Oberösterreich mit dem Konsulententitel ausgezeichnet.
Sein enormes, umfangreiches Wissen um die Ebenseer Landschaftskrippen, das auch auf Überlieferungen seines Vaters und Erzählungen alter Ebenseer Krippenväter basierte, gab der stets bescheiden gebliebene Schnitzkünstler in seinem Buch „O Bruader, lieber Bruader mein“ an viele Krippenfreunde und an die nächsten Generationen weiter.
Seine Familie und die heimischen Krippen hatten besonderen Stellenwert im Leben des seit rund zwei Jahren verwitweten Franz Frey. Daneben hatte er engen Bezug zum vielfältigen Brauchtum seiner Heimatgemeinde und großes Interesse am Geschehen in Ebensee: Kaum jemand hat den Ebenseer Glöcklerlauf eindrucksvoller beschrieben als Franz Frey in seinem Krippenbuch.
Im Jahr 2016 griff er nochmals zur Feder und erzählte in seinem Buch „Hutz’n, Fetz’n, Lemp’m“ die Geschichte des Ebenseer Faschings, verbunden mit Schilderungen über die Wirtshaus- und Liederkultur früherer Zeiten in Ebensee. (hörm.)