Türsteher droschen auf rabiaten Gast ein
REGAU. Zeugen filmen eskalierenden Zwischenfall vor Regauer Disco und stellen Video ins Internet.
Ein Routineeinsatz der Polizei in einer Regauer Disco eskalierte am Sonntag in den frühen Morgenstunden. Die Türsteher droschen vor dem Lokal auf einen Gast (24) ein und versetzten ihm noch Fußtritte, als er bereits am Boden lag. Das Ganze ereignete sich vor den Augen zweier Polizistinnen und wurde von Zeugen via Handy gefilmt. Gegen die Security-Mitarbeiter gebe es Ermittlungen wegen Verdachts der schweren Körperverletzung, bestätigt Oberstleutnant Hermann Krenn vom Bezirkspolizeikommando.
Eine Polizeistreife war wegen eines Diebstahls in der Nacht auf Sonntag zur Regauer Disco gefahren und hatte einen Verdächtigen mitgenommen. Dessen Bruder begann dann vor dem mittlerweile geschlossenen Lokal zu randalieren: Er brüllte, rüttelte an der gläsernen Eingangstür und trat mit dem Fuß dagegen. Zwei Polizistinnen versuchten vergeblich, den jungen Mann zu beruhigen. Plötzlich öffnete sich die Eingangstür, heraus strömte eine Handvoll schwarz gekleideter Security-Männer, die auf den Randalierer losgingen und niederprügelten.
Dass die beiden Beamtinnen mit der Situation überfordert waren, weist die Behörde zurück. Sie wollten deeskalieren, die Lage absichern, bis Unterstützung eintraf. Kritik aus den Polizeikreisen gibt es an der mangelnden Qualifizierung der Türsteher und an der Sperrstunde von sechs Uhr. "Während überall sonst um drei, vier Uhr zugesperrt wird, kommt dort alles hin, was gut bedient ist", sagt ein Polizist zu den OÖN. Leider sei die Gemeinde nicht zu bewegen, die Sperrstunde vorzulegen.
"Das ist kein Problem der Sperrstunde, eher ein Problem der Security", entgegnet Regaus Bürgermeister Peter Harringer. Aber natürlich werde man auch über die Öffnungszeiten reden. Man habe den Besitzer der Diskothek bereits vorgeladen, weil "die Security-Geschichten nicht funktionieren".
Handlungsbedarf sieht auch Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft. "Es wird sicherlich eine gewerberechtliche Nachjustierung geben müssen", kündigt er an. Am wirksamsten wäre, wenn man von den langen Öffnungszeiten wegkäme. Den Vorfall, der via WhatsApp und sozialen Medien Kreise zieht, bezeichnet er als "furchtbar" und "beängstigend".
"Die Security-Mitarbeiter haben falsch reagiert", erklärt Christoph Hummelbrunner, Geschäftsführer der Disco. Er habe deshalb veranlasst, dass diese Mitarbeiter nicht mehr im Lokal stehen werden. Mit der Security-Firma wurde ein Gesprächstermin fixiert.
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