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Walter Wagner: Er kochte für Peter Ustinov

Von Bert Brandstetter, 20. November 2018, 00:04 Uhr
Er kochte für Peter Ustinov von Bert Brandstetter
Walter Wagner Bild: Weihbold

Er war ein richtiger Koch, so wie man ihn sich vorstellt", schwärmt Manfred Grubauer vom Linzer Tourismusverband.

Viele Gäste kannte Walter Wagner persönlich, und liebend gerne plauderte er mit ihnen. Acht Jahre schwang er den Kochlöffel in seiner "Wagnerei" in der Pfarrgasse, ganz nahe dem Linzer Hauptplatz. Und dort war auch seine "Haube" daheim, auf die er mächtig stolz war.

Aus dem Nichts war diese krönende Ehre natürlich nicht gekommen. Vor der Wagnerei residierte Wagner viel bescheidener ein paar Hundert Meter vom Zentrum entfernt in der Goethestraße. Dort betrieb er jahrelang die Goethestubn. Nur Eingeweihte wussten von der gastronomischen Qualität in diesem kleinen Wirtshaus an der Ecke Goethestraße-Dinghoferstraße ohne Gastgarten (was Wagner mitunter auf die Palme trieb).

Einer seiner Stammgäste war Alt-Landeshauptmann Erwin Wenzl in seinen letzten Lebensjahren. Von seinem Domizil im Hotel Kolping ließ er sich mit dem Taxi zum Walter chauffieren, zuvor gab er, der gutes Essen und Trinken liebte, telefonisch seine Wünsche durch. Und Walter kochte. Ohne Kochbuch, frei nach seinem Talent.

Beuschel-Kochen in London

Große Freude machten ihm auch regelmäßige Besuche der Mitarbeiter vom nahe gelegenen ORF-Landesstudio. Leute vom Funk waren Wagner vertraut. In seinen Lehrjahren hatte es ihn als Cateringkoch bis nach London verschlagen, wo er dann mehrere Jahre für die BBC kochte. Sein berühmtester Gast in dieser Zeit war der weltbekannte Schauspieler Peter Ustinov. Als begnadeter Hobbykoch wollte Ustinov seinen Freunden in London einmal Beuschel servieren, so wie er es von Walter Wagner kennengelernt hatte. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit holte er sich von Wagner das Rezept, besorgte sich unter erheblichen Schwierigkeiten von Fleischhauern die in England kaum erhältlichen Innereien und brillierte wenig später vor den Geladenen einmal mehr als Wunderkoch.

Diese und viele andere Geschichten trug Wagner gerne auf, lockte vor allem in der Goethestubn mit günstigen Preisen. "Wenn ich einmal in Pension bin, werde ich Hüttenwirt", verriet er seine Zukunftspläne. Dazu kam es nicht.

Die Wagnerei im Stadtzentrum kam dem zuvor. Die Arbeit in dem Lokal kostete Kräfte, Walter Wagner suchte einen Nachpächter und zog sich zurück. Ende Oktober ist er verstorben. Am 4. Dezember findet um 17 Uhr in der Linzer Martinskirche eine Gedenkstunde für Walter Wagner statt.

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