Stapler-Simulator ermöglicht ein sicheres Training
NIEDERWALDKIRCHEN/HERZOGSDORF. Ein Simulator hat vielfältige Einsatzgebiete bis hin zum Fernsteuern teurer Maschinen.
Wer kennt sie nicht, die lustigen bis wahnsinnigen Videos von Staplerunfällen, bei denen dem Betrachter das Lachen im Hals stecken bleibt? Tatsächlich sind Staplerunfälle extrem gefährlich. Hohe Lasten und lange Hebel verlangen viel Übung. Ein Gespür für das zu bedienende Gerät ist das Um und Auf. Doch woher sollen angehende Staplerfahrer diese Erfahrung bekommen?
Auf diese Frage hat die junge Firma "sevensim" aus Niederwaldkirchen eine Antwort gefunden. Christian Greiner und Klaus Stöttner haben den Bedarf erkannt und eigenständig einen Simulator entwickelt – mit den Besonderheiten, dass das Fahrzeug und die Steuerung originalgetreu aufgebaut sind und mittels einer 3D-Brille dem Fahrer das reale Lager eingeblendet wird.
Wie es dazu kam, erzählt Stöttner im OÖN-Gespräch. "Wir haben zuerst eine Staplersimulation für den bekannten Hersteller Jungheinrich als Messe-Highlight geliefert. Diese ist vor allem bei den Kunden so gut angekommen, dass wir daraus mehr machen wollten", erklärt der Mühlviertler. Mittels einer komplexen Bewegungsplattform und ausgeklügelter Software werden dem Trainierenden nun ein absolut echtes Fahrgefühl und Schwankbewegungen vermittelt.
Lasten werden simuliert
Vor allem schwebende Lasten in großen Höhen können so hautnah simuliert werden, um den Fahrer optimal auf derartige Situationen vorzubereiten. Logistikunternehmen können so ihre Fahrer losgelöst vom Tagesgeschäft und Schichtbetreib trainieren. Bei allen großen Staplerherstellern herrscht reges Interesse, und es gibt bereits Kooperationen und Bestellungen. Die Simulatoren finden auch bemerkenswerten Anklang auf internationalen Messen.
Trainings dokumentieren
Ein weiterer wichtiger Vorteil von Simulatoren-Trainings ist die lückenlose Dokumentation. So können vorgeschriebene Trainings virtuell absolviert und dokumentiert werden. Klaus Stöttner ist überzeugt, dass Simulatoren im Sicherheitsbereich viel verbessern können. Dabei ist natürlich ein Stapler nur der Anfang. Niemand würde auf die Idee kommen, einem Piloten ein teures Flugzeug zu überlassen ohne vorherige Schulung am Simulator. "Es gibt Fahrzeuge, die kosten richtig viel Geld. Das beginnt beim Traktor und endet bei der Tunnelbohrmaschine oder beim Harvester", skizziert Stöttner die Zukunft. Ein großes Thema für die kommenden Jahre sei zudem die Fernsteuerung von Maschinen und Fahrzeugen. "Das Schöne am Simulator ist, dass er unendlich großes Potenzial hat", sagt er. An Ideen mangle es seinem Partner Christian Greiner und ihm nicht.
Fertigungsfirma übernommen
Um der Nachfrage gerecht zu werden, hat "sevensim" die Betriebsnachfolge der Firma "Rammerstorfer mechanische Fertigung" angetreten. Dieser lokal bekannte Betrieb hatte die besten Voraussetzungen hinsichtlich qualifizierter Mitarbeiter, einen modernen Maschinenpark und eine maßgeschneiderte Produktionsfläche, um die Fertigung der Simulatoren zu bewerkstelligen. Rammerstorfer, mit 20-jährer Erfahrung in der Präzisionsfertigung, bietet dementsprechende Voraussetzungen. Das Standbein als Lohnfertiger bleibt dabei erhalten. Alle hochwertigen Arbeitsplätze konnten gehalten werden und weiteres Potenzial ist in Aussicht. "Der Betrieb ist nachhaltig aufgestellt, und das Leistungsspektrum rund um Fertigung, Werkzeugbau, Prototypenbau und Montage wird nun mit dem Simulatorenbau ergänzt", bestätigt Christian Greiner.
Sevensim hat als Technologie-Start-up durchaus große Ziele. Man will mit den Produkten genauso internationales Aufsehen erregen. Als Fundament soll die Fertigung von Rammerstorfer auch in herausfordernden Zeiten dienen.
Werbung, Werbung, Werbung. Es folgt eine Belangssendung.
Tja
Aha, die Wirtschaftler haben zugelangt.
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr gehen.