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Die fremde Sprache unserer Nachbarn

Von Bernhard Leitner, 04. März 2019, 00:04 Uhr
Die fremde Sprache unserer Nachbarn
Schüler des BORG Hagenberg mit Austauschschülern aus Budweis und Lehrerin Dagmar Sotolova (2.v.re.) Bild: Bernhard Leitner (OÖN)

HAGENBERG. 30 Jahre nach der Ostöffnung wird an heimischen Schulen kaum Tschechisch unterrichtet.

"Dobry den! Guten Tag!" Recht viel mehr fiele den meisten Landsleuten wohl nicht ein, kämen sie in die Verlegenheit, ein paar Worte mit Menschen aus Tschechien wechseln zu müssen. Wie denn auch? Auch 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die sprachlichen Hürden zwischen Österreichern und Tschechen immens.

Nur wenige Mühlviertler Schulen haben es geschafft, Tschechisch-Unterricht in ihrem Lehrplan zu etablieren. Am BORG Hagenberg wird Tschechisch ab der sechsten Schulstufe angeboten, bis hin zur mündlichen Matura. Dagmar Sotolova unterrichtet die Jugendlichen in der Sprache unserer nördlichen Nachbarn. "Gerade zu Beginn liegt der Schwerpunkt darin, sich mündlich ausdrücken zu können. Dann erst dringen wir tiefer in die Geheimnisse der tschechischen Sprache ein. Dass wir eine kleine Gruppe sind, macht es für die Schüler etwas einfacher", sagt die Sprachlehrerin.

Sieben Mädchen und Burschen der sechsten Klassen haben sich heuer auf dieses Abenteuer eingelassen und lernen neben Englisch und Französisch nun Tschechisch als dritte Fremdsprache. "Die meisten wählen Spanisch oder Italienisch. Für mich war es aber naheliegend, eine Sprache zu wählen, die nur wenige Kilometer von uns entfernt tatsächlich gesprochen wird", sagt Anna Auer, Schülerin aus Wartberg. Sophie Emrich hat überhaupt ein Faible für slawische Sprachen: "Ich kann mir gut vorstellen, Tschechisch auch als Matura-Fach zu wählen." Und bei Julian Mann liegt die Sprache auch ein wenig in der Familie: "Meine Oma ist gebürtige Tschechin. Sie hilft mir manchmal beim Lernen, denn ich habe ehrlich gesagt ganz bei null begonnen."

Ein wenig Schützenhilfe bekam die Tschechisch-Gruppe vorige Woche durch vier Austauschschüler: Vojtech, Martina, Linda und Stepanka aus dem Tschechisch-Englischen Gymnasium Budweis verbrachten eine Woche bei Gastfamilien im Mühlviertel, um ihrerseits ihre Deutschkenntnisse zu verfeinern. "Bei uns wird Deutsch ab der siebenten Schulstufe angeboten. Die Nachfrage ist groß: Zwei Drittel lernen Deutsch", sagt die 17-jährige Martina Hrebekova.

Der Schüleraustausch, der in Hagenberg seit elf Jahren betrieben wird, soll das gegenseitige Kennenlernen und die Motivation für den Spracherwerb steigern. "Ich kann mir schon vorstellen, das zu machen", sagt Laurenz Schuster. Im kommenden Herbst gäbe es die Chance, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen.

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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5  Kommentare
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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 04.03.2019 19:16

Wenn man Tschechisch schon in der Schule angeboten bekommt, ist es sicher eine gute Wahl. Denn Spanisch oder Italienisch lernt man eventuell später auch noch "freiwillig" nach. Und im Sprachenzentrum der Uni kann man Tschechisch dann noch weiter betreiben.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 16:30

für den Billigurlaub genügt Türkisch .

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 04.03.2019 16:44

billig u. all inklusive.

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Ollivhb (161 Kommentare)
am 04.03.2019 09:32

"...neben Englisch und Französisch nun Tschechisch als dritte Fremdsprache. Die meisten wählen Spanisch oder Italienisch."

Klar, weil eine weitere romanische Sprache zusätzlich zu Französisch weitaus weniger Lernaufwand bedeutet als eine völlig neue slawische. Weg des geringsten Widerstandes wohl.

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il-capone (10.403 Kommentare)
am 04.03.2019 14:01

Naja, der Stiefel u. Iberien sind Urlaubs-Oasen der Ösls. Naheliegend, dass die Sonnenanbeter deren Dialekt im Beisl schwätzen wollen. ☺

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