"Herkunft von Steinen zählt wieder was"
LANGENSTEIN. Poschacher hat sich neu aufgestellt - Vorzeige-Projekte in Europa und starke Nachfrage bei Privatkunden kurbeln Geschäft an.
Auf eineinhalb Jahre mühevoller Arbeit blickt man beim Naturstein-Erzeuger Poschacher zurück. Nach Insolvenzverfahren und Neuausrichtung steht der Betrieb wieder auf festem Boden. Mehr noch: Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, in einigen Bereichen der Natursteinwerke wird im Dreischicht-Betrieb gearbeitet, um die Nachfrage decken zu können. Auch bei der Zahl der Arbeitsplätze – derzeit 138 – zeigt die Tendenz leicht nach oben. "Wir haben aber auch in den Zeiten der Sanierung keine Mitarbeiter abgebaut", sagt Firmenchef Anton Helbich-Poschacher.
Dem Mühlviertler Traditionsunternehmen kommt dabei auch ein Umdenken zugute, das sich in ganz Europa durchzusetzen beginnt, sagt der als Co-Geschäftsführer eingesetzte Sanierer Michael Freiler: "Die Herkunft von Steinen zählt wieder was. Bei Ausschreibungen wird verstärkt der ökologische Fußabdruck der Materialien berücksichtigt. Da sind wir gegenüber der Konkurrenz aus China klar im Vorteil." Eine ausgeklügelte Logistik, mit der Poschacher auch bei komplizierten Verlegemustern eine rasche Bauabwicklung schafft, verschafft laut Freiler ebenfalls einen Wettbewerbsvorteil: "Bei der Neugestaltung der Annenstraße in Graz konnten wir die Steine so liefern, dass die Steinleger jeden Stein direkt von der Palette an seinen vorgesehenen Platz legen konnten. Das hat die Arbeitszeit wesentlich verkürzt." Weitere Vorzeigeprojekte der jüngsten Vergangenheit sind das Besucherzentrum des Parlaments in Budapest sowie die Fußgängerzonen in Düsseldorf und Meidling.
Dem Trend zur edlen Gestaltung des Gartens bei Privatkunden trägt das Unternehmen mit einem neuen, täglich frei zugänglichen Schaugarten am Firmensitz Rechnung. Hier können sich Landschaftsarchitekten und Häuslbauer in Ruhe Ideen für Hochbeete, Brunnen, Wärme speichernde Mauern und andere Elemente der Gartengestaltung mit Natursteinen holen. (lebe)