Berufsschule Rohrbach ist seit 40 Jahren Schmiede für junge Banker
ROHRBACH. Seit 1972 werden in der Berufsschule Rohrbach Bankkaufleute ausgebildet. Das 40. Jahrgangs-Jubiläum feierten Schüler, Lehrer, Absolventen und Ehrengäste.
„Bisher wurden knapp 1.800 Lehrlinge aus 12 Banken zum Bankkaufmann ausgebildet“, zog Berufsschul-Direktorin Pauline Sleska Bilanz. „Raiffeisen Oberösterreich war Mitinitiator bei der dualen Ausbildung von Bankkaufleuten, die ersten Schülerinnen und Schüler kamen aus dem Raiffeisensektor. Zunächst war diese Ausbildung ein Schulversuch, seit 1998 gibt es offiziell den Lehrberuf Bankkauffrau/mann. Es war wohl der längste Schulversuch, den es in Österreich je gegeben hat“, erzählt Sleska. Die Lehrlingsausbildung beinhaltet neben Allgemeinbildung, kaufmännischem und bankspezifischem Wissen auch EU-geförderte Auslandsprojekte zum Beispiel in Brüssel oder London.
Lehrlinge sind das Rückgrat
„Oberösterreich ist das Lehrlingsland Nummer eins. Unsere Lehrlinge sind ein wesentliches Rückgrat der Unternehmen in unserem Bundesland. Ganz Europa blickt auf unser duales Bildungssystem“, sagt Bildungslandesrätin Doris Hummer (VP). „Die Entwicklung dieses Schulversuches zum Lehrberuf dauerte 26 Jahre. Es gab eine Vision, ein Zusammenspiel von Wirtschaft, dem Land Oberösterreich und der Schule. Das Ergebnis ist eine Erfolgsgeschichte, die in ganz Österreich Realität geworden ist“, sagte die Landesschulinspektorin für Berufsschulen Gerlinde Pirc.
Scharinger gratuliert
„Dieser Schulversuch und diese Entwicklung sind beispielhaft für das österreichische Aus- und Weiterbildungssystem. Statt lange zu diskutieren, haben wir entsprechend den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Jugend rasch gehandelt“, sagte Ludwig Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenbank OÖ. Er sei jedenfalls ein großer Fan der Lehrausbildung im Bankenwesen. Dementsprechend werden die Lehrlinge auch in den Banken geschätzt.
Karriere mit Lehre
Einer, der Karriere mit Lehre gemacht hat, ist der Rohrbacher Absolvent Michael Eisenrauch. Er arbeitet in der Führungsetage der sechstgrößten Bank der Schweiz. „Momentan schreibe ich an meiner Doktorarbeit. Die Lehre war aber immer eine gute und solide Ausbildung für mich“, erzählte Eisenrauch, der mit seiner Familie mittlerweile in Basel lebt und arbeitet.