"Das ist das wohl schönste Dankeschön"
LINZ. Bei der Ehrenamtswahl siegten im Großraum Linz Walter Hanl, Christian Ramsebner und Markus Dibold.
Wochenlang wurde fleißig abgestimmt. Nun ist es soweit: Die große Ehrenamtswahl des Sportlandes Oberösterreich gemeinsam mit den OÖNachrichten ist geschlagen. 16 Bezirks- und drei Landessieger stehen fest. In Linz haben die Kampfsportler das Ehrenamts-Zepter an sich gerissen. Mit dem sehbehinderten Judoka Walter Hanl und dem spätberufenen Karatekämpfer Christian Ramsebner wurden gleich zwei von ihnen in Linz-Land und Urfahr-Umgebung zu Bezirkssiegern. Der Schwimmer Markus Dibold holte in Linz den Sieg und verwies Michael Hehenberger vom ESV Rugby Club Linz und Thomas Leopolseder von der Fußballschule Oberösterreich auf den zweiten und dritten Platz.
Jeder Bezirkssieger erhält 1000 Euro. Für die drei Landessieger, die Bezirkssieger mit den meisten Stimmen, gibt es nochmals zusätzlich 250, 500 oder 1000 Euro. Die Gewinner werden bei einer kleinen Abschluss-Veranstaltung in den Linzer Promenaden Galerien unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen Mitte Oktober geehrt.
Mit Herz und Seele: Walter Hanl, Bezirkssieger Urfahr Umgebung
Seine Sehbehinderung war für Walter Hanl nie eine Hürde. Sieben Tage die Woche ist er für den SV Gallneukirchen mit Herz und Seele im Einsatz. Montag bis Freitag trainiert er seine Judoka, am Wochenende begleitet er sie zu ihren Wettkämpfen.
Hanl begann 1977 mit Judo, damals noch in der regulären Klasse. Judo für Sehbehinderte gab es erst 1993. Im selben Jahr kämpfte Hanl als einziger sehbehinderter Judoka Österreichs bei der Europameisterschaft – und gewann. Zwei Weltmeistertitel und zwei Paralympics-Titel folgten. „Ich habe mich so sehr über den Bezirkssiegertitel in Urfahr-Umgebung gefreut“, sagt er. „Da waren ja schon sehr viele angemeldet.“
Anfangs noch belächelt: Christian Ramsebner, Bezirkssieger Linz-Land
Der Judosport hatte Christian Ramsebner schon von Kindesbeinen an interessiert, dennoch begann er erst mit 42 Jahren mit dem Kampfsport. „Nach der Trennung von meiner Frau ist mir daheim einfach die Decke auf den Kopf gefallen. Ich musste raus und etwas machen“, sagt der 58-Jährige. Vier Jahre später rief er die Sparte Karate bei der Askö Neuhofen ins Leben. Anfangs noch von vielen belächelt, zählt die Sparte mittlerweile mehr als 200 Mitglieder. „Mit einer Randsportart so einen Titel zu gewinnen, ist eine große Ehre“, sagt er. Ramsebner erkämpfte sich nicht nur den Bezirkssieg in Linz-Land, sondern auch den dritten Platz im Landessieger-Ranking.
Auf der Erfolgswelle: Markus Dibold, Bezirkssieger Linz
Mit fünf Jahren stießen Markus Dibolds Eltern ihren Sohn ins kalte Wasser. Seither schwimmt der heute 44-Jährige auf der Erfolgswelle. Der Obmann des ersten Linzer Schwimmklubs Haindl sicherte sich bei der Wahl zum „Ehrenamtlichen des Jahres“ den Bezirkssieg in Linz. „Es freut mich unglaublich, dass der Rückhalt aus dem eigenen Verein und auch außerhalb so groß ist. Der Bezirkssieg ist wohl das schönste und ehrlichste Dankeschön“, sagt Dibold. Als Obmann betreut er Schwimmer aller Altersgruppen, vom Vier- bis zum 97-Jährigen. Auch während der Coronazeit kümmerte er sich um seine Sportler, die Trainingsanweisungen kamen kurzerhand per E-Mail.
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Ich gratuliere den Herren ganz herzlich und freue mich mit Ihnen. Allerdings ist es schade, dass nur eine unbedeutende Zahl an engagierten Frauen zur Wahl stand, denn ehrenamtlich tätige Frauen, die Großartiges leisten, gibt es genau so viele wie Männer.