Primärversorgungszentrum in Schärding ist auf Schiene
SCHÄRDING. Die Planungen der Raiffeisenbank für das Projekt in Schärding sind weit fortgeschritten. Der Baustart für das erste Primärversorgungszentrum im Bezirk soll vermutlich im Herbst erfolgen.
Spätestens seit 2018 sind Primärversorgungszentren ein Thema. Damals erstellte das Land Oberösterreich eine Liste mit 18 geeigneten Standorten, die in den kommenden Jahren für eine Errichtung in Frage kommen würden. Mittlerweile wurde erst kürzlich in Leonding das zehnte oberösterreichische Zentrum eröffnet. Und es wird nicht das letzte sein. Wie die Raiffeisenbank Schärding auf OÖN-Anfrage mitteilte, plant man einen neuen medizinischen Standort neben dem Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) in der Bezirkshauptstadt. „Wir sind uns der Entwicklung im Bereich der Hausärzte bewusst“, heißt es aus der Bank. Daher engagiere man sich für den Bau des ersten Primärversorgungszentrum im Bezirk.
Dieses soll medizinische Versorgung aus einer Hand bieten. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) verspricht sich aus den Zentren längere Öffnungszeiten und kürzere Wartezeiten, da mehrere Mediziner an einem Standort zusammenarbeiten. Zudem sei ein erweitertes Leistungsangebot möglich, das bei akuten oder chronischen Erkrankungen über die ärztliche Versorgung hinausgehe.
„Entwicklung in Gang bringen“
Laut Raiffeisenbank Schärding gibt es in Abstimmung mit den Ärzten, der ÖGK und der Stadtgemeinde Schärding bereits fortgeschrittene Planungen. „Wir engagieren uns in der Region, um Entwicklung in Gang zu bringen, für die niemand sonst das Engagement oder die Mittel aufbringt“, sagt Karin Wallerstorfer-Rögl, Geschäftsleiterin der Raiffeisenbank Region Schärding und Geschäftsführerin des TGZ. „Wir folgen nicht den ertragreichsten Möglichkeiten, sondern dem langfristigen Nutzen für unsere Region.“
Den sieht die Bank bekanntlich auch im TGZ. 2020 übernahm man die Mehrheitsanteile. Zwei Jahre dauerte es, bis konkrete Pläne präsentiert werden konnten. Bis Herbst 2023 sollen die Umbauarbeiten beim Technologie- und Gründerzentrum abgeschlossen sein.
Voraussichtlich wird anschließend darauf mit dem Bau des Primärversorgungszentrums begonnen. „Die finalen Verträge werden in der kommenden Gemeinderatssitzung im April behandelt“, erklärt Schärdings Bürgermeister Günter Streicher (SP). Er gehe stark davon aus, dass der Bau des Primärversorgungszentrums eine breite Zustimmung im Gemeinderat finden wird. Ein einstimmiger Grundsatzbeschluss liegt bereits vor. „Es ist eine tolle Geschichte, die man nur befürworten kann. Uns ist es aber ein Anliegen, dass die Arbeiten spätestens bis zu Eröffnung der Landesgartenschau 2025 abgeschlossen sind.“
Weitere Informationen soll es laut Raiffeisenbank geben, sobald die finalen Baubescheide erteilt worden sind. Jedenfalls soll mit der Investition eine leistungsfähige, nachhaltige und effiziente Gesundheits- und Krankenversorgung in der Region sichergestellt werden, heißt es.