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SV Ried gegen den LASK: Ein Derby, das seit 1991 viele Fans elektrisiert

Von Thomas Streif, 05. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Ein Derby, das seit 1991 viele Fans elektrisiert
Oktober 2017, Cup: Zweitligist Ried jubelt über den überraschenden 4:1-Sieg gegen den LASK im bisher letzten OÖ-Derby. Bild: APA

RIED. SV Ried gegen LASK: Ausgangslage hat sich wieder einmal gedreht, Linzer als klarer Favorit.

Wer ist die Nummer eins im oberösterreichischen Fußball? Die SV Guntamatic Ried oder der LASK? Derzeit ganz klar der LASK. Bestes Beispiel dafür war das 3:3 am Donnerstag in der Europa League gegen den Tabellenführer der englischen Premier League, Tottenham. An diesem Umstand wird sich aufgrund der unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Vereine wohl auf längere Zeit nichts ändern. Am Sonntag treffen die beiden Klubs um 17 Uhr auf der Linzer Gugl aufeinander.

Das bisher letzte Duell in der höchsten Spielklasse liegt mehr als neun Jahre zurück, am 30. April 2011 trennten sich die Teams in Linz mit 1:1. Am Saisonende stiegen die Linzer ab, Ried gewann den ÖFB-Cup und spielte im Europacup. Der LASK fiel noch tiefer und spielte 2012/2013 in der Regionalliga. 2017 kehrten die wiedererstarkten Linzer in die Bundesliga zurück, Ried stieg in dieser Saison in die zweite Liga ab. In den vergangenen drei Jahren hat sich der LASK als Spitzenteam etabliert, für Ried geht es nach dem so wichtigen Wiederaufstieg darum, wieder in der Bundesliga Fuß zu fassen. 

Ein Derby, das seit 1991 viele Fans elektrisiert
Viele hitzige Derbys mit reichlich Diskussionsstoff wie hier zwischen Oliver Glasner und Ivica Vastic im Mai 2007 gab es in den vergangenen fast 30 Jahren. Bild: GEPA

Ried hat (noch) die Nase vorne

In der Statistik liegen die Innviertler, die nach sieben Punkten aus drei Spielen ohne Druck, dafür mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen können, vorne. Von 58 Spielen, inklusive vier Duellen im Cup, hat die SV Ried 22 Siege gefeiert. 19 Spiele gewann der LASK, 17 Mal endete das Derby mit einem Unentschieden. Sehr gerne wird man sich aus Rieder Sicht an das bisher letzte Duell vor drei Jahren zurückerinnern: Am 24. Oktober 2017 eliminierten die Rieder als Zweitligist den Favoriten aus Linz im Cup klar mit 4:1. Die Innviertler sind seit acht Spielen gegen den LASK ungeschlagen, in den jüngsten 14 Derbys mussten die Rieder lediglich einmal als Verlierer den Platz verlassen.

Das erste Duell der beiden oberösterreichischen Klubs im Profifußball (zweite Liga) fand am 23. Juli 1991 vor rund 8000 Besuchern im Rieder Stadion statt. Da auf den Tribünen nicht genügend Platz war, saßen die Fans sogar auf der Laufbahn, heute undenkbar, nicht nur wegen Corona. Ried war damals – ähnlich wie am Sonntag – krasser Außenseiter und verlor auch die ersten vier Duelle gegen den LASK.

Ein Derby, das seit 1991 viele Fans elektrisiert
Ein Bild vom bisher letzten Duell in der Bundesliga im April 20111 Bild: GEPA pictures/ Josef Bollwein

Eine Kampfansage vor 29 Jahren

Der ehemalige Ried-Stürmer Thomas Gerstorfer (51), der seine Profi-Karriere wegen einer schweren Knieverletzung früh beenden musste, blickt nach fast 30 Jahren zurück: "Ich kann mich noch erinnern, dass Trainer Klaus Roitinger nach dem Aufstieg in die zweite Liga dem FC Linz und dem LASK den Kampf um die Nummer eins in Oberösterreich angesagt hat. Belächelt hat uns – zumindest im Innviertel – damals keiner. Denn wir haben an uns geglaubt, auch wenn es in den ersten Spielen eher ein Duell David gegen Goliath war und wir in den ersten beiden Spielen eigentlich chancenlos (0:3 und 1:4, Anm. d. Red.) waren. Viele von uns haben einige der damaligen LASK-Spieler nur aus dem Fernsehen gekannt." Der Fußball hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten massiv verändert, nicht aber die Rivalität der beiden Klubs, die vor allem in den 2000er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte.

Sehr brisantes Duell

Rieds Trainerlegende Paul Gludovatz blieb zwischen 2008 und 2011 in elf von 13 Derbys (acht Siege) ohne Niederlage. An die Duelle erinnert sich der Burgenländer im OÖN-Telefonat gerne. "Wenn ich vor und nach diesen Spielen gegen den LASK durch die Rieder Innenstadt gegangen bin, hat man gespürt, wie wichtig dieses Derby den Fans ist. Das Ziel war für uns Rieder aus der 11.000-Einwohner-Stadt immer, gegen den Klub aus der Landeshauptstadt zu gewinnen. Es gibt im österreichischen Fußball kaum ein brisanteres Duell als Ried gegen den LASK", sagt Gludovatz.

Daraus, dass sein Herz nach wie vor an der SV Ried hängt, macht er kein Geheimnis, im Gegenteil: "Ich fühle mich als halber Innviertler und habe nach wie vor sehr engen Kontakt zu Co-Trainer Gerhard Schweitzer. Ich freue mich schon auf das Spiel am Sonntag. Wenn Ried eine enorme Laufbereitschaft an den Tag legt, dann ist alles möglich", sagt Gludovatz.

FUSSBALL: TIPICO-BUNDESLIGA / SV JOSKO RIED - FC ADMIRA WACKER M?DLING
Ehemaliger SV-Ried-Erfolgstrainer Paul Gludovatz Bild: APA

SV Ried statt Tottenham

SV Ried statt Tottenham, Bernd Gschweidl statt Gareth Bale. Für den LASK geht es nach der 3:3-Gala am Donnerstag in der Europa League gegen die internationale Spitzenmannschaft von Tottenham am Sonntag (17 Uhr) gegen den Bundesliga-Aufsteiger Ried. Unterschätzen wird der LASK die Innviertler aber nicht, dafür ist das OÖ-Derby zu brisant, auch ohne Fans.

"Natürlich sind die Linzer klarer Favorit, aber es am Sonntag wird ein völlig anderes Spiel als gegen Tottenham. Wir können als Außenseiter befreit aufspielen und wollen unbedingt etwas Zählbares mitnehmen", sagt Rieds Trainer Gerald Baumgartner. Das gesamte Team sei fokussiert. "Für jeden von uns ist dieses Derby ein besonderes Spiel. Der Konkurrenzkampf ist groß, jeder will unbedingt dabei sein. Wir wollen mutig agieren. Extrem schade ist natürlich, dass keine Zuseher erlaubt sind. Dieses Spiel wäre auf enorm großes Interesse gestoßen, da bin ich mir sicher", sagt Baumgartner, der vor den gefährlichen Freistößen und Eckbällen des Tabellenzweiten, der bisher erst ein Saisonspiel verloren hat, warnt. "Wir müssen unnötige Fouls unbedingt vermeiden, denn da ist der LASK brandgefährlich." Baumgartner muss auf der linken Abwehrseite umstellen: Michael Lercher fehlt wegen seiner Gelb-Roten Karte gegen Wolfsberg. Für ihn wird wohl Manuel Haas in die Mannschaft rücken. Sehr unwahrscheinlich ist ein Einsatz von Stürmer Sadam Sulley, der nach wie vor Rückenprobleme hat. Manuel Kerhe steht in der Herbstsaison verletzungsbedingt nicht mehr zur Verfügung.

"Das Derby gegen den LASK ist für jeden von uns ein ganz besonderes Spiel"
Gerald Baumgartner Bild: GEPA
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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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2  Kommentare
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GOAL (2.962 Kommentare)
am 05.12.2020 15:43

Die SVR als Aufsteiger ist morgen gegen den Lask eine österreichische Spitzenmannschaft klarer Außenseiter. Die SVR kann nur im Verbund und durch die SVR eigene Mentalität morgen bestehen. Die Gugl ohne Zuschauer noch ungemütlicher ist für jeden Gegner schwer zu bespielen. Wenn es die SVR schafft über weite Strecken kompakt zu stehen und Standards für den Lask nicht zulässt kan man vielleicht Nadelstiche setzen. Meiner Meinung wäre für die SVR ein Punkt in Linzs schon ein Gewinn.

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Akv (3.659 Kommentare)
am 05.12.2020 16:44

Am kommenden Sonntag muss die SVR Laufstärke zeigen und über den Kampf (mit erlaubten Mitteln) ins Spiel kommen. Selbst wenn man gut spielt wird man noch dazu Glück brauchen.

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